Es ist Anfang April und die Zahl der nachgewiesenen Virusinfektionen nimmt seit einigen Wochen wieder stark zu, sodass deutschlandweit wieder nächtliche Ausgangssperren greifen. Lockdown und Ausgangssperre stellen seit gut einem Jahr dominante staatliche Instrumente der Viruseindämmung dar, ohne die es laut politischen Entscheidungsträger:innen zu einem „totalen Kontrollverlust“ käme. Im großen Stil ignoriert wird nach wie vor die Beobachtung, dass diese Instrumente weniger die Bevölkerung vor dem Virus schützen, als Staaten vor dem eigenen Versagen im Umgang mit der Pandemie. Die Covid-19-Pandemie ist ein virologischer Fakt, das Virus gefährdet die Gesundheit und das Wohlergehen vieler Menschen. Ebenso ist die Pandemie ein politischer Fakt, weil sie sämtliche sozialen und gesellschaftliche Beziehungen grundlegend verändert. Daher muss der politische Umgang mit der Pandemie immer wieder neu hinterfragt und diskutiert werden.
Unabhängig davon, ob jener Kontrollverlust nicht schon längst eingetreten ist, werden nächtliche Ausgangssperren genutzt, um unser Leben auf die Angst vor dem Virus zu reduzieren und zugleich die staatliche Überwachung aller gesellschaftlichen und privaten Aktivitäten zu legitimieren. So bleibt die Sprache der Regierung auch im zweiten Jahr des pandemischen Ausnahmezustandes von Angst durchdrängt. Denn als unumstrittene Redeführerin dieser Zeit, liegt es an der Regierung die Gesellschaft zu disziplinieren. Und das funktioniert nach wie vor recht gut, da die Bevölkerung zu großen Teilen als echo chamber der Regierenden fungiert, welche das Mantra der Verhinderung des Todes um jeden Preis unreflektiert nachspricht. Doch Leben und Überleben unterschieden sich in ihrer Qualität. Die Bevölkerung legitimiert durch ihr mehrheitlich widerstandsloses Verhalten die zunehmende Polizierung unseres Zusammenlebens.
Was Ausgangssperren mit Militärdiktaturen zutun haben
Die nächtliche Ausgangssperre ist ein staatliches Instrument der Einsperrung von Individuen, welches vor der Covid-19-Pandemie fast ausschließlich in Militärdiktaturen und während kriegerischer Auseinandersetzungen angewendet wurde. In einem Krieg befinden wir uns glücklicherweise nicht, auch wenn die Sprache einiger Politiker:innen manchmal den Anschein dessen erweckt. Bedienen sich demokratisch gewählte Regierungen militärischen Mitteln, sollten wir uns fragen, ob diese tatsächlich zur Eindämmung des Virus geeignet sind. Hier zeigt sich ein eher diffuses Bild. Verschiedene wissenschaftliche Studien über die Effektivität von Ausgagssperren gelangen zu unterschiedlichen Ergebnissen; doch was sie vereint ist die Annahme, dass Ausgangssperren alleine kaum Wirkung entfalten, sondern allenfalls in Kombination mit anderen politischen Maßnahmen zu einer Reduzierung des Infektionsgeschehens führen. Folglich lassen sich Ausgangssperren eher als Herrschaftsinstrument begreifen, welches den Privat- und Regenerationsbereich der Bevölkerung tiefgreifend reguliert und unerwünschtes Verhalten sanktioniert ohne die Leistung des Wirtschaftssektors zu gefährden. Rufen wir uns an dieser Stelle in Erinnerung, dass Versammlungen mit max. fünf Personen aus höchstens zwei Haushalten sowieso untersagt sind und weder Kneipen noch andere öffentliche oder kulturelle Orte geöffnet sind - an welcher Stelle greift dann die Ausgangssperre? Was untersagt sie, was nicht sowieso schon verboten ist und die Verbreitung des Virus begünstigt?
Es ist anzunehmen, dass die Bedeutung dieses politischen Instruments weniger in praktischen Konsequenzen als in seiner psychologischen Wirkung liegt: Ausgangssperren zielen bewusst auf das Gefühl des Freiheitsentzugs. Ausgangssperre, das klingt sowohl verbal als auch realpolitisch nach Gefahr. Und Gefahr wollen wir vermeiden. Besonders in einer Gesellschaft, die das Überleben selbst zum höchsten, politischen Ziel erklärt hat.
Gesucht: Projektionsfläche einer verfehlten Corona-Politik
Die (Wieder-)Einführung der Ausgangssperre gelingt nicht reibungslos. Mangels diskursiver Überzeugungskraft muss die Ausgangssperre daher emotional legitimiert werden. Und das geschieht vor allem auf dem Rücken junger Menschen. Wie ein Jahr Covid-19 zeigt, wählen die Regierenden immer wieder junge Menschen als Projektionsfläche der verfehlten Corona-Politik aus. Nicht Großraumbüros, Fabriken oder überfüllter Nahverkehr sind diesem Narrativ zufolge für die Ausbreitung des Virus verantwortlich, sondern angeblich rücksichtslose und egoistische jungen Menschen, die nicht am Schutz älterer Bevölkerungsgruppen interessiert seien. Sie würden nun wieder regelmäßig illegale Partys feiern oder bei frühlingshaften Wetter die Parks der Städte belagern. Demnach sind also weder die neue Virusvariante, ein halbherziger und annähernd halbjähriger Lockdown, die Privatisierung des Gesundheitssektors noch neoliberales Regieren Auslöser der „dritten Welle“ der Pandemie, sondern junge Erwachsene und ihr ausgelassenes Partyleben. Diese Erzählung ist schlichtweg falsch. Darüber hinaus lenkt sie von den besorgniserregenden mentalen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen des Pandemiemanagements auf diese Altersgruppe ab.
Meiner eigenen Beobachtung nach sind es vor allem junge Erwachsene, die seit 12 Monaten fragwürdig diszipliniert social distancing betreiben, sich in ihren WGs isolieren, Masken tragen und auf Familienfeiern sowie größere Zusammenkünfte unter Freund:innen verzichten. Und das, obwohl das gesamte soziale Gefüge dieser Altersgruppe zusammengebrochen ist: Schule und Universität finden digital statt; öffentliche Orte und Sportstätte sind nach wie vor geschlossen; Jobs, welche typischerweise von jungen Menschen ausgeführt werden, gibt es derzeit kaum; Partys finden nicht statt; NGO-Arbeit ist in den digitalen Raum verlegt worden. Darüber hinaus, wird diese Altersgruppe bis zum Schluss auf eine Impfung warten. Wir sollten nicht vergessen, dass Beziehungsaufbau und das Einbringen in gesellschaftliches Leben wichtige Entwicklungsschritte junger Erwachsener darstellen und dass die realpolitische Situation des letzten Jahres dieses entwicklungspsychologische Wissen weitgehend ignoriert.
Es macht wütend, wieder mit einer Ausgangssperre konfrontiert zu sein, deren Effektivität vor allem psychischer Natur ist; doch noch wütender macht das Scapegoating einer bestimmten Bevölkerungsgruppe. Dem rechtskonservativen Staat getreu, bilden junge, politisch «eher linke» (eine diffuse politische Einordnung, die soviel heißt wie: links einer rechten Mitte) und migrantisch gelesene Menschen das Feindbild der Herrschenden und die Projektionsfläche einer verfehlten Corona-Politik.
„Triftige Gründe“ oder: Wer darf nachts vor die Tür gehen?
Gehen wir nun einen Schritt weiter. Neben jungen Erwachsenen trifft die Ausgangssperre besonders jene Menschen, die nicht in festen Strukturen wie Kernfamilien oder monogamen Beziehungen leben. Und Arbeiter:innen, die sich nach einem langen Arbeitstag vielleicht noch gerne mit einer befreundeten Person getroffen hätten. Zum Ausgleich. Die Pandemiepolitik reproduziert ein bürgerliches Bild von Privatleben, das keine Luft für prekarisierte Menschen oder alternative Lebenskonzepte übrig lässt. Wenn ich bis spät abends arbeiten musste und mir nach einem langen Arbeitstag noch einmal die Füße vertreten möchte, gilt dies nicht als «triftiger Grund» um vor die Tür zu gehen. Wenn ich nach einem nervenzehrenden Streit meinem Gegenüber aus dem Weg gehen oder Gewalt entfliehen muss, gilt dies genauso wenig als «triftiger Grund» um vor die Tür zu gehen.
Darüber hinaus spielt die nächtliche Ausgangssperre der Repressivität von Polizei- und Ordnungsbehörden in die Hände. Dass die Polizei ein strukturelles Gewalt- und Rassismusproblem hat, sollte nach einem Jahr fast täglichen Bekanntwerdens rechtsextremistischer Netzwerke innerhalb der Polizei offensichtlich sein. Dass migrantisch gelesene Menschen täglich mit der zum Teil tödlichen Gewalt von Ordnungskräften konfrontiert sind, ebenfalls. Dass linke Aktivist:innen mit unangemessener staatlicher Gewalt konfrontiert sind, während Rechtsextremist:innen auf offener Straße protestieren, ist zynischerweise fundamentaler Bestandteil der deutschen Demokratie. Gegen all diese Gewalt hilft oft nur Öffentlichkeit. Doch was passiert, wenn Menschen zu Opfern willkürlicher Polizeikontrollen werden und dabei nicht beobachtbar sind, weil sich kaum jemand mehr draußen aufhält? Die gespenstische Ruhe abendlicher und nächtlicher Straßen während der Ausgangssperre ist eine zusätzliche Gefahr für all jene, die von den Ordnungskräften als Dorn im Auge betrachtet werden. Die Überprüfung «triftiger Gründe» für das Verlassen der Wohnung liefert diese den individuellen Ressentiments der Ordnungskräfte aus. Die Dunkelheit der Nacht schützt die Gewalt. Das kennen von Rassismus, Diskriminierung oder sexuellen Übergriffen betroffene Menschen zu gut.
Lokale Solidaritätsnetzwerke und pandemische Solidarität
Nach annähernd 5 Monaten Dauer-Lockdown ist offensichtlich, dass weder ein halbherziger Lockdown noch eine nächtliche Ausgangssperre effektive Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie darstellen. Vielmehr sind sie Zeichen autoritären Regierens nach dem Prinzip „es gibt keine Alternative als dieses oder jenes repressive Instrument“ und Präventivmaßnahmen, um den öffentlichen Raum trotz Frühlingswetter unter Kontrolle zu bringen. Darüber hinaus zeigt eine herrschaftskritische Betrachtung des politischen Umgang mit der Pandemie auf, dass Staaten ihre schwindende Macht über die Gesellschaft nur mit zunehmender Gewalt durch Polizei und Ordnungsbehörden erhalten können [1]. Ein nicht unerheblicher Teil der Gesellschaft mimt diese staatliche Gewalt nach (z.B. in Form von antisemitischen Verschwörungsideolgien innerhalb der Querdenken-Bewegung. Ein anderer Teil der Gesellschaft ist in Gleichgültigkeit und Ohnmacht gefallen und reproduziert das staatliche Mantra von Schutz durch Isolation und gesellschaftliche Atomisierung, welches zur Vereinsamung Vieler führt und der zukünftigen staatlichen Überwachung und Steuerung des (Privat-)Lebens einen fruchtbaren Boden bereitet. In diesem Sinne lässt sich auch die Permanenz des Ausnahmezustands als neue Regierungsform nicht länger glaubwürdig verschleiern.
Solange politische Verantwortungsträger:innen Entscheidungen über und nicht mit der Bevölkerung treffen und diese sich wiederum spalten und disziplinieren lässt, solange muss das autoritäre Regieren der Pandemie angeklagt werden. Es mangelt noch immer an gemeindebasierenden, basisdemokratischen Versuchen der Eindämmung des Virus, welche die gesundheitliche wie mentale Genesung von Mensch und Gesellschaft zum Ziel haben. Wie das Autor:innenkollektiv Colectiva Sebrar mit dem Buch Pandemic Solidarity: Mutual Aid during the Covid-19 Crisis aufgezeigt hat, wurde das (Über-)Leben der Menschen bisher nicht durch institutionelle Politik, kapitalistische Märkte oder Polizei- und Ordnungsbehörden gesichert, sondern durch Gemeinschaft, lokale Solidaritätsnetzwerke und Fürsorge.
Der Mensch ist ein gesellschaftliches Wesen, das - unter den Bedingungen der Freiheit - zu gegenseitiger Hilfe und fürsorglichen Beziehungen neigt. Das sollten wir uns immer wieder verdeutlichen. Auch in Hinblick auf die Wiedereinführung von Ausgangssperren.
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[1] Herrschaftstheoretisch ist jener Staat ideal, der aufgrund äußerst treuer Bürger:innen keine Polizei braucht. Dementsprechend ist die Tatsache, dass die Regierenden zur Zeit stark auf Polizei und Ordnungsbehörden angewiesen sind um ihre Maßnahmen durchzusetzen, ein Zeichen von Schwäche. Je weniger Macht von einer Regierung ausgeht, desto mehr Gewalt benötigt sie zur Durchsetzung ihrer politischen Agenda.
Kommentare 24
"das Virus gefährdet die Gesundheit und das Wohlergehen aller Menschen."
Unfug.
Wunderbar. Danke. Diesem Beitrag wünsche ich weite Verbreitung. Mindestens schon mal als Empfehlung und Seite Eins im FREITAG.
Ausgangssperren sind als Mittel, das Infektionsgeschehen zu bremsen, nicht geeignet, aber sie werden mit großer Vehemenz von Politik und Medien beworben. Das muss stutzig machen.
Als vernunft-populistische Ergänzung empfehle ich mal meine Blogs inkl. Kommentare.
Harter Lockdown. Was soll das? Und: Ausgangssperre gegen illegalen Spaß
Na, woll'n mal nicht so kleinlich sein.;) Ich bin froh, dass man so etwas hier überhaupt mal lesen kann. Wenn sie statt "aller" "vieler" geschrieben hätte, wäre es m.E. korrekt.
Danke für den Hinweis. Tatsächlich ist "vieler" an dieser Stelle etwas passender. Es ist wohl eher der politische Umgang mit der Pandemie, der das Wohlergehen "aller" gefährdet (wie der nachfolgende Satz verdeutlichen soll). Daher die Bearbeitung der entsprechenden Stelle.
Das war etwas unglücklich ausgedrückt, das muss ich zugeben. Nicht das Virus selbst gefährdet die Gesundheit bzw. das Wohlergehen "aller" Menschen, sondern "vieler" Menschen (siehe nachfolgenden Kommentar).
Weil mehr als 99% der angeb. „Infizierten“ ihre „Erkrankung“ bisher schadlos überstanden haben und die meisten von Ihnen auch nur durch die PCR- Positiv-Testungen von ihrer „Erkrankung“ erfuhren, war Deine Aussage ein etwas unglücklicher Einstieg. Dein Beitrag ist lesenswert und diskussionswürdig. Alles gut.
polizei-einsätze und rechtliche eingriffe/regelungen per se als
staats-schwäche zu werten, ist irrig.
polizei-lose, fast absolute untertanen-treue ist nur in traditionalen,
von moderner diversifikation un-angefochtener "gemein-schaft"
(fiktional) gegeben.
Auch meiner Meinung nach ein guter, anschaulicher Text – zu einem Problem, dass uns in den nächsten Jahren vielleicht noch auf die ein oder andere Weise um die Ohren fliegen wird.
Eine andere Frage ist, ob die seit einem Jahr währenden Kontaktbeschränkungen verzichtbar gewesen wären. Dass in den Lockdowns – und im Zug der Pandemiebekämpfungsmaßnahmen generell – viel Unsinn passiert ist und einiges angemaßt wurde: d’accord. Meine Grundüberzeugung hier allerdings lautet: mit einem Virus läßt sich schlecht diskutieren.
Schauen wir so, ob der Impf-Zug das marode Schiff wieder an Land zieht. Aufzuarbeiten wird es danach jedenfalls eine Menge geben.
Rezo zerstört Corona-Politik
Der hier ist direkter und besser. Vor allem behält er im Blick, dass wir in einer Pandemie leben. Es sterben da Menschen und der Virus ist kein Fakenews. Aber, ich halte mich lieber zurück, im Nachbarblog ist schon über das Thema geredet worden.
https://www.freitag.de/autoren/transit/kassel-als-zaesur
Es kann über die Mittel debattiert werden, aber wenn über die Grenzen gesehen wird, versuchen alle Länder in dieser und jener Form damit fertig zu werden. Und dazu gehören auch Lockdowns und Ausgangssperren. Ohne diesen etwas geweiteten Blick wirkt das hier eher provinziell.
Es wäre mal angebracht/überfällig, den Begriff "Ausgangssperre" nicht fälschlich auf einen Kontext zu übertragen, der dem negativen, traditionellen Inhalt überhaupt nicht entspricht!
Es wird einfach so vorausgesetzt, als ob eine Entrechtung durch eine vermeintliche Diktatur vorläge (zumindest sich dahin entwickelt) und nicht die Maßnahmen eines schützenden Staates vorliegen, der seine BürgerInnen auch dann noch vor Schaden bewahren will, wenn es darüber starken 'Gegenwind' gibt.
Im Übrigen ist das Ganze ein lernender Prozess, in dem eines aber sicher nicht gilt, nämlich: "Schau'n mer mal", was bedeutet, es müssen schnelle Entscheidungen getroffen werden.
Und was dem dann quer entgegen steht ist:
"Solange politische Verantwortungsträger:innen Entscheidungen über und nicht mit der Bevölkerung treffen und diese sich wiederum spalten und disziplinieren lässt, solange muss das autoritäre Regieren der Pandemie angeklagt werden."
Was wiederum nicht bedeuten sollte, dass
"(...) Es mangelt noch immer an gemeindebasierenden, basisdemokratischen Versuchen der Eindämmung des Virus, (...)".
Denn abhängig von den örtlichen Gegebenheiten und verantwortbaren Kontrollen der Behörden, lässt sich vernünftig flexibilisieren, was sich eben nicht angemessen verallgemeinern lässt. Allerdings schon, was die Grundsätze der Basisregeln betrifft, damit die Einschränkungen überhaupt noch Sinn machen.
Dann bleibt noch die Frage zu klären, wie dann zu verfahren wäre, wenn wirtschaftliche Interessen zu Folgen wie in Inschgl führen können. Es bedürfte dann folglich einer schnellen Reaktionskette.
Eine Ausgangssperre ist ein schwerwiegender Eingriff in die Freiheitsrechte der Menschen. Und es ist höchst zweifelhaft, dass die überhaupt etwas am Infektionsgeschen ändern.
>>Auf eine Anfrage von „ZDFheute“ nach einer systematischen Auswertung dieser Maßnahme antwortete das Robert Koch-Institut (RKI), dass „hierzu keine Untersuchungen bekannt“ seien. Und auch internationale Studien liefern bislang keine einheitliche Antwort bezüglich der Wirksamkeit von nächtlichen Ausgangssperren.<< FR
Ein Aufruf: Abstand halten, auch Nachts außerhalb der Wohnung.
Das wäre die Alternative, die sowieso schon von wahrscheinlich 99% der Menschen eingehalten wird.
"...Infektionsgeschehen"
"Eine Ausgangssperre ist ein schwerwiegender Eingriff in die Freiheitsrechte der Menschen."
Danke für ihre Ergänzung, darauf war ich noch gar nicht gekommen.
Hört auf die Wissenschaft mahnt der Spiegel.
Der Spiegel? Ist das nicht die Bildzeitung für Abiturienten? Na dann!
Nun ja, das muss man ins Verhältnis setzten zum Effekt auf das Infektionsgeschehen, der zu erwarten wäre.
Und ob man diese Grundrechtseinschränkung nicht vermeiden kann und dennoch gut aus der Pandemie kommt.
Ein sehr guter Text der weitgehend meine Stimmungslage wiedergibt. Allerdings frage ich mich allmählich, ob zu dieser Jahrhundertkrise nicht langsam alles gesagt ist, was es zu sagen gibt. Man stumpft langsam ab. Ohnmächtig müssen wir mitansehen, wie diese Krise unser aller Leben fundamental zu verändern droht. Ich habe mich für den Rückzug ins Private entschieden. Hier in Asien wird dieser Raum zum Glück (noch) nicht so stark reguliert, wie in Deutschland. Wenn die Impfungen nicht zu einer fundamentalen Veränderung der Lage beitragen, dann steht uns eine schwere Krise ins Haus wie seinerzeit die Pest. Hoffen wir das Beste, mehr bleibt uns wohl nicht übrig.
Großartiger Text! Hier bekommt man noch einen kleinen nostalgischen Rückblick in Zeiten, in denen "links" noch "herrschaftskritisch" bedeutete - und zwar prinzipielle Herrschaftsdistanz und Kritik. Manch "Linker" ist heute oft schon größerer Regierungsfan, als die Regierung selbst. Danke für diese Erfrischung!
Passend dazu der Kommentar vom 07.04.2021 in der NZZ:
Der Traum vom internierten Bürger: Warum man autoritären Politikern wie Markus Söder widersprechen muss
>> Es gibt ein einziges Argument für Ausgangssperren, und es ist kein gutes: Wer sich als Politiker als besonders entschlossener Kämpfer gegen die Pandemie inszenieren will, der wirkt als Befürworter dieser Massnahme noch ein bisschen entschlossener. Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder etwa drohte den Bewohnern seines Freistaats schon im März: Wenn sie sich nicht freiwillig beschränkten, dann bleibe nur die landesweite Ausgangssperre. Und obwohl Deutschland ein föderaler Staat ist und Söders Exekutivmacht kurz hinter Aschaffenburg und Memmingen endet, lässt er seither keine Gelegenheit aus, auch für den Rest der Republik eine Ausgangssperre zu fordern. Die Kanzlerin und ein grosser Teil der veröffentlichten Meinung sind dabei auf seiner Seite.
In der Schweiz, wo Ausgangssperren bisher keine Chance hatten, mag man sich darüber wundern. Aber die meisten Deutschen – der Autor dieses Kommentars ist selbst einer – haben Freiheitsrechten noch nie einen hohen Wert beigemessen. Sie schätzen Sicherheit oder das, was ihnen paternalistische Politiker als solche verkaufen. <<
"Es wird einfach so vorausgesetzt, als ob eine Entrechtung durch eine vermeintliche Diktatur vorläge ..."
Dieter Hildebrandt: 'Vollgeschissene Hosen haben eine Halbwertzeit von zweieinhalb Generationen.'
Faschismusverharmlosung scheint der Schwurbel-Intellektuellen neu entdecktes Hobby zu sein.
Wie mans richtig macht, zeigt Asien, insbesondere China. Ein kurzer sehr harter Lockdown, richtige Quaränte mit Unterbringung in Hotels, rigorose Kontaktverfolgung via App. Werden irgendwo auch nur ein paar Infektionen entdeckt, gibt's es strenge Quarantäne und Millionenstädte werden in kürzester Zeit getestet.
Daneben werden Impfstoffe entwickelt, die in schnellen Notfallzulassungen an wichtige Personengruppen mit vielen Kontakten, wie medizinisches Personal, im Außenhandel tätige Werktätige, Lehrer, Hochschullehrer etc, verimpft werden. Die Grenzen bleiben dicht, strenge Quarantäne bei der Einreise.
Das Ergebniss kann die Welt bestaunen, es sind wieder Freiheiten möglich, von denen die Europäer nur träumen...noch Fragen?
Dankbar dann doch sicher jene, die die "voll geschissenen Hosen" wenigstens noch gewechselt bekommen. In dem Sinne noch eine gute Restlaufzeit.
"Solange politische Verantwortungsträger:innen Entscheidungen über und nicht mit der Bevölkerung treffen..."
So funktioniert Politik der Lüge seit Jahren. Das ist keine Demokratie sondern eine neue mutierte Mischung aus Monarchie und Diktatur!
Die Bundesregierung CDU und SPD bestellen und wollen ein Impfstoff einführen, dessen Verwendung mit den Christlichen Werten sowie moralischen Entscheidungen von Millionen von Menschen unvereinbar wäre. Es geht um den Impfstoff von Johnson & Johnson. Aber die meisten Menschen wissen das gar nicht und die verantwortlichen Politiker/Innen der Bundesregierung diskutieren das mit der Bevölkerung erst gar nicht.
https://archiv.cdu.de/corona/alles-wissenswerte-ueber-den-neuen-impfstoff-von-johnson-johnson
Was ist denn an dem betreffenden Impfstoff auszusetzen?
Die US-Bischofskonferenz hat die Katholiken aufgefordert, bei der Wahl eines Corona-Impfstoffs nach Möglichkeit auf das Produkt des Pharmaherstellers Johnson & Johnson zu verzichten.
Grund ist der Einsatz von Zelllinien aus abgetriebenem fötalem Gewebe, das in der Entwicklung und Produktion des Impfstoffs verwendet worden sein soll. Johnson & Johnson habe das Medikament nicht nur aus Zelllinien entwickelt, die aus Abtreibungen stammten, sondern es auch mit deren Hilfe produziert, kritisierten die Vorsitzenden verschiedener Fachausschüsse der Konferenz in einer Erklärung.
https://www.domradio.de/themen/corona/2021-03-04/moralisch-kompromittiert-us-bischoefe-raten-von-johnson-johnson-impfstoff-ab