In den USA wundert man sich über Henkel, Sarrazin und Co. Hier die Übersetzung des Offenen Briefes von Professor Black
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Am 9.2. informierten wir über einen Offenen Brief an die Bank of America, der sich auf Vorgänge in Deutschland bezieht. (Quelle: Nachdenkseiten) Richard Schnabl von berliner-journalisten.com hat diesen Offenen Brief übersetzt. Hier ist er in Deutsch. Danke vielmals. Lesenswert. Albrecht Müller.
Hier der Einstieg und kurze Auszüge für eilige Leser:
„Der in deutschen Talkshows (Anne Will) recht umtriebige Herr Henkel ruft in den USA Verwunderung hervor. Die Nachdenkseiten veröffentlichen einen offenen Brief an Dr. Walter E. Massey, Chairman der Bank of America, geschrieben von William K. Black, Associate Professor of Economics and Law - University of Missouri – Kansas City. Wir veröffentlichen diesen Brief in deutscher Übersetzung.
Die Bank of America ist riesig. Sie dürften von Herrn Henkel nichts gehört haben. Das trifft nicht auf Ihre leitenden Angestellten in Deutschland zu. Dort ist er bekannt. Jeder der leitenden Angestellten der Bank in Deutschland (und wahrscheinlich in ganz Europa) kennt seinen Ruf. Sowohl die Sarrazin-Tirade als auch Henkels Umarmung, dieser Fanatismus waren wichtige Hauptnachrichtenereignisse in Deutschland. Wenn die leitenden deutschen und europäischen Angestellten der Bank diese Schande nicht zur Beachtung der Geschäftsleitung der Bank gebracht haben, dann erstreckt sich die Fäulnis bis in die Spitze des europäischen Geschäftsbereiches der Bank. Wenn die Hassreden des Herr Henkel durch ihre Direktion zur Kenntnis genommen wurden, warum wurde er nicht sofort aus diesem Grunde entlassen? …
Herr Henkel ist nicht einfach ein engstirniger Fanatiker. Seine inhaltliche politische Beratung - Deregulierung und weit höhere Vergütung von Führungskräften - macht ihn zu einem der wichtigsten deutschen Architekten der Krise. Er gab der Bank of America entsetzliche Ratschläge. Aber Herr Henkels traurigster Charakterzug ist die Heuchelei. Er ist ein Serienheuchler, weil sein Fanatismus, die Dinge angreift, die er vorgibt zu vertreten. Sein Sprecher beschreibt ihn als “mutig”. (Er begrüßt Herrn Sarrazins Tirade als Beispiel für Mut.) Im politischen Kontext ist es der Mut, den Mächtigen die Wahrheit zu sagen, auch wenn die Mächtigen diese Wahrheiten nicht hören wollen. Herr Henkel schmeichelt den Mächtigen durch das Evangelium des Sozialdarwinismus. …“
Kommentare 5
Die Bank Of Amerika wunderst sich nicht nur, die ekeln sich. Und sie antworten mit konkreten Beispielen wie sich die BOA für sozial benateidigte Menschen in den USA einsetzt. Und das es von der BOA als eine Pflicht betrachtet wird. Diese ethische Haltung betrachten die Entscheidungsträger -auch mit Verweis auf eigene Herkunft z.B. der Gründer - als eine Vorraussetzung auch für deren Geschäftspartner.
Unfassbar, was wir hier für Leute in Deutschland haben. Beschämend. Nicht gesellschaftsfähig.
Danke, ich habe den langen Brief bei den Nachdenkseiten gesehen und finde es klasse, dass er jetzt übersetzt zu lesen ist.
"Unfassbar, was wir hier für Leute in Deutschland haben. Beschämend. Nicht gesellschaftsfähig."
chrisamar, du triffst es auf den Punkt!
Der Ex-BDI Chef,Olaf Henkel, sorgte schon mal Mitte der 90ziger für einen Aufschrei, indem er die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall abschaffen wollte. Das ist Gott sei Dank bisher nicht gelungen. Dafür hat er bislang jahrelang in Intervews und der langen Reihe von Polit-Kasper-Talk-Shows seine Aufgabe als Botschafter der "Initiative neue,soziale Marktwirtschaft" bestens ausgefüllt. Zusammen mit Werner Sinn(Ifo Institut),Meinhard Miegel,Prof.Raffelhüschen,Kannegießer,Sarazzin,Rürup und diversen anderen `Mittätern`.....Vor einigen Jahren habe ich diesen sogenannten "Experten" noch ihre Weisheiten abgekauft.Waren sie doch schließlich Uni-Professoren, promovierte Volkswirtschafter usw.und damit doch einer gewissen Neutralität verpflichtet, dachte ich in meiner Naivität.....
Während diese Herrschaften ihre Sozialstaats-Phobien ablassen durften, hätte in den Sendungen unten eine Einlendung laufen müssen, zu welcher medialen Verbreitungsmaschine sie in Wahrheit gehörten.
Wichtige Aufklärung auf den Punkt gebracht.
Danke.
por