Lebe wohl, lustig frivole Metzgerin

Alltag In den Thermalbädern Budapests wird nach Geschlechtern getrennt gebadet, und ungezwungen war bislang der Dresscode: Nackt. Doch damit scheint es jetzt vorbei zu sein
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Budapest ist eine sprudelnde Metropole: Über 100 Thermalquellen liegen auf dem Gebiet der Stadt. Täglich blubbern über 80 Millionen Liter mineralstoffreiches Wasser daraus hervor. Schon die Römer badeten hier. Und richtig populär wurde die Badekultur mit der türkischen Besetzung im 16. und 17. Jahrhundert.

Frauentrakt im Budapester Thermalbad Gellert. Lauter nackte Frauen. Sie entspannen sich unter der türkisch anmutenden Kuppel des Jugendstil-Bades. Ungarinnen und Ausländerinnen. Junge und Alte. Schlaffe und Straffe. Schwangere, trainierte und ausgeleierte Bäuche treiben im wohlig warmen Wasser umeinander. Von den Holzpritschen der Dampfsauna baumeln rasierte und unrasierte Beine herunter. Sitzen und Schwitzen. In der Luft etwas Schwefel. Ged