Man braucht Hände und Kopf

Den Blick von unten schärfen Der Weg der Gewerkschafterin Gisela Kessler aus dem Postamt 1 in Frankfurt/Main in den Vorstand der IG Druck und Papier
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"Wir möchten dich fragen, ob du für unseren Hauptvorstand kandidierst." "Wofür? Frauensekretärin? Was für´n Quatsch, das ist doch nichts für mich. Nein, das mach ich nicht."

Der Anruf kam aus der Zentrale der IG Druck und Papier, der späteren IG Medien, in Stuttgart. Sie war damals schon Rechtsschutzsekretärin des DGB in Wiesbaden und hatte Hunderte Kollegen vor Arbeitsgerichten vertreten. In der Druckergewerkschaft war sie bekannt, weil sie in deren Schule in Springen Seminare über Rechtsfragen hielt. Von dem Angebot berichtete sie ihrem vertrautesten Kollegen in Wiesbaden, salopp und mit Stolz auf ihre klare Ablehnung. Der war empört: So kannst du mit unserer Gewerkschaft nicht umgehen.

Verdattert fuhr sie nun doch zu einem Gesprä