Frédéric Valin über seinen Pflege-Roman „Ein Haus voller Wände“: „Es gibt diese Gewalt“

Interview Der Schriftsteller Frédéric Valin arbeitete bis 2020 als Pfleger in Teilzeit. Dann kündigte er. Sein autofiktionaler Roman „Ein Haus voller Wände“ porträtiert liebevoll und drastisch den Alltag einer Behinderten-WG
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2022

Obwohl er seinen Job in einer WG für Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung sehr mochte, kündigte Frédéric Valin 2020 wie viele engagierte Pflegekräfte in der Pandemie aus Frust über die Arbeitsbedingungen. Valin, aufgewachsen zwischen „zugeschissenen Hügeln und Kirchenglocken“ im Allgäu, kam 2003 nach Berlin, studierte Soziale Arbeit und Literaturwissenschaft. Nach seinem Zivildienst mit Schwerstbehinderten arbeitete der Journalist und Autor immer wieder Teilzeit in der Pflege. Sein Buch Haus voller Wände ist ein liebevolles Porträt der WG-Bewohner*innen; die Innensicht einer kaum bekannten Welt.

der Freitag: Herr Valin, Sie erzählen in Ihrem Buch von Ihrer Zeit als Pfleger in einer sogenannten Behinderten-WG. Was h