Nur noch kurz die Welt reparieren

Lokal Selbermacher werkeln in „Repaircafés“. Sind offene Werkstätten und 3D-Drucker eine Alternative zu den Lieferketten der Konzerne?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2017

Glimmende Funken fallen auf den Boden, als Ludwig Kuntscher einen glühenden Stab in die Höhe hält und fragt: „Hast du schon einmal verbrennenden Stahl gesehen?“ Kuntscher, Mitte 20, gehört zum Koordinationskreis des Werkhauses Potsdam und leitet dessen Schmiede-Workshops. „Ein spannendes, aber aussterbendes Handwerk“, sagt er. Zwei Teilnehmer sind heute dabei, der Wechsel von Erhitzen und Abschrecken des Metalls verlangt Konzentration, die sich in ihren gebannten Blicken auf die Glut und den Amboss abzeichnet. Ohne jegliche Schmiedeerfahrung fertigen sie gerade ihre ersten eigenen Kleiderhaken.

Die Dinge selber herstellen statt sie nur immer in den Filialen globaler Konzerne wie Ikea zum Schnäppchenpreis zu kaufen – dieses Motiv mag ein