Das Ende der Blutgrätsche

Eventkritik Beim FC St. Pauli diskutiert man, wie kommerziell der Verein werden kann, ohne sich zu verkaufen. Zum Mitreden bittet man auch Philosophen und Schriftsteller ins Stadion
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Am Millerntor wird zurzeit bis spät in den Abend gewerkelt. Der FC St. Pauli baut eine neue Haupttribüne. Ihr Betonskelett ist gut zu sehen vom Balkon des Ballsaals, der in der Südkurve des Stadions untergebracht ist. „Dort in der Mitte“, sagt ein Mann und zeigt mit seiner Zigarette etwas verächtlich auf die Baustelle schräg gegenüber, „befinden sich in Zukunft die Logen und Business-Seats.“ Eigentlich nichts Ungewöhnliches für einen Profiverein, zumal für einen frischgebackenen Erstligisten. Für den Kiezklub aber schon. Er definiert sich über das Anderssein: die enge Bindung zum Stadtteil, das soziale Engagement, die antifaschistische Fankultur.

Dass die Kicker auf dem Rasen seit einiger Zeit ab und an sogar ein