Ritter Rooney

Werbekritik Nicht Politiker machen Geschichte, sondern Fußballer. Zumindest im Nike-Spot für die WM in Südafrika. Die Konkurrenten Adidas und Puma können da nicht ganz mithalten

Die Wege der Geschichte sind unergründlich. Was wäre, wenn? Wenn der Engländer Wayne Rooney in einer entscheidenden Spielszene den Ball an den Franzosen Franck Ribéry verlieren würde? Ein ganzes Land stürzt in die Depression, die Börsenkurse schmieren ab, Rooney büßt seinen Heldenstatus ein. Und wenn er den Ball zurückerobern und Ribéry am Torschuss hindern würde? Termin bei der Königin, Ritterschlag, Empire gerettet.

Nicht Politiker machen Geschichte, sondern Fußballspieler – wenn sie denn das richtige Schuhwerk tragen. So oder so ähnlich lautet die Botschaft des neuen Nike-Werbespots. Er feierte in der Halbzeitpause des Championsleague-Finales kürzlich seine Fernsehpremiere. Das Staraufgebot ist beispiellos, sogar Homer Simpson hat einen Gastauftritt. Nike hat mit seiner millionenschweren Produktion im Kampf um die WM der Fußballausrüster gehörig vorgelegt.

Adidas, der ärgste Konkurrent, stellt in Südafrika zwar mehr Nationalteams – zwölf, Nike zusammen mit seiner Tochterfirma Umbro nur zehn –, kommt aber mit seinem Gegen-Spot deutlich schlafmütziger daher: einem kruden Genremix aus Thriller und Western mit Zinedine Zidane, Lionel Messi und David Villa in den Hauptrollen. Das Motto: Nicht erster zu sein, heißt letzter zu sein.

Diesen Wettstreit hat Puma, der dritte Ausrüster im Bunde, schon verloren. Immerhin nehmen die Mittelfranken in ihrem WM-Werbevideo als einzige Bezug auf die Fußballkultur des Gastgeberlandes – mit viel Folklore, Tröten und Trommeln. Doch wer trägt schon Puma?

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