Und Schnitt!

Kopfkino Um einen Film zu sehen, muss man nicht ins Kino gehen. Wer sich bei Gleb Lenz die Haare schneiden lässt, kann die Augen schließen und in eine Geschichte eintauchen
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Die Geschichte beginnt so: Ein Mann steht in der Kälte und raucht. Er steht dort den ganzen Tag, von morgens bis abends, immer an der gleichen Stelle. Sein Gesicht ist bärtig, seine Hose voller Löcher. Die Menschen im Viertel kennen ihn vom Sehen. Einer weiß seinen Namen: Florian. Ein anderer sein Alter: 48 Jahre. Man erzählt sich, dass er früher einmal Polizist war. Dass er nie verheiratet war und lange bei seiner Mutter gelebt hat. Als die starb, hatte er niemanden mehr. Er ist nicht obdachlos. Irgendwo hat er eine Wohnung, aber dorthin geht er nur zum Schlafen. Florian habe ein Problem im Kopf, heißt es. Irgendetwas treibt ihn jeden Tag aus dem Haus, in die Kälte.

„Wollen Sie eigentlich noch schneiden?“, fragt eine Kundin. Gleb Lenz sch