Die Musikpresse sieht ziemlich alt aus

Popkritik Immer nur PR-Texte paraphrasieren, das kann es nicht sein. Der Popkritik fehlt oft der Mut, die eigene Analyse zu erklären und so die eigene Bewertung zu begründen
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Es gibt wohl keinen kulturellen Bereich, in dem die Kritik so auf den Hund gekommen ist wie in der Popmusik. Wer in diesen Tagen einen Streifzug unternimmt durch die Musikpresse, die sich selbst eine gewisse Szeneorientierung und ein Spezialwissen unterstellt, also durch Intro, Spex, Backspin, Riddim, Groove et cetera, der kann sehr bald eine ziemliche Stilblütenlese zusammenstellen. „Franz Ferdinand“, heißt es etwa in einem jüngst erschienen Artikel, „sind ein schönes Beispiel dafür, wie aus Planlosigkeit große Kunst entstehen kann, denn Planlosigkeit bedeutet geistige Offenheit und Mobilität“.

Nun dürfte jeder Person mit nur einem Rest Hirn klar sein, dass Planlosigkeit das genaue Gegenteil jeglicher Ästhetik bedeutet, d