Unser Feind ist die Flucht

DEN EIGENEN ORT NEU BESETZEN In seinem 1949 erschienenen Roman »Anfang und Ende« schildert Nagib Machfus die ägyptische Wirklichkeit jenseits von kolonialer Wahrnehmung
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Seit Nagib Machfus den Nobelpreis bekommen hat, versucht die wohlmeinende deutschsprachige Kritik für ihn einen angemessenen Platz in der Literaturgeschichte zu finden. Gegen die eurozentristischen Kritiker, die Machfus als zu »traditionell« abtaten, betonte man wahlweise, er sei der Balzac, Zola, Dickens, Thomas Mann Ägyptens oder der »Vater des ägyptischen Romans«. Ob er nun als Reinkarnation oder verspäteter Patriarch oder vielleicht sogar als beides zusammen betrachtet wurde, in jedem Fall blieb es bei der Übertragung eines europäischen Standardmodells auf die Literatur der »Dritten Welt«. In den letzten Jahren hat sich im englischsprachigen Raum jedoch eine neue, eine »postkolonialistische« Sichtweise in der Literat