Die Republik steht nackt da

Frankreich nach dem Krawallmonat November Die Präsidentenbewerber Sarkozy und de Villepin konnten mit Latrinenparolen und dem Gewicht des Polizeistaates etwas für ihre Umfragewerte tun
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Einer von dreien, die auszogen, um einen ganz normalen Nachmittag auf dem Fußballplatz zu verbringen, ist wieder zurückgekehrt, nach Hause. Fast zwei Monate sind seit dem Spiel auf dem Bolzplatz in Livry-Gargan, einer der Vorstädte im Pariser Norden, vergangen. "Mort pour rien" steht in schwarzen Lettern auf dem T-Shirt, das sie ihm übergezogen haben, als er aus dem Hospital entlassen wurde. "Für nichts gestorben". Und ganz sicher nicht "für das Vaterland" - "Mort pour la patrie", wie es landauf landab in die Weltkriegs-Mahnmale der Franzosen gemeißelt ist. Dabei lebt Muhittin Altun doch, auch wenn dem 17-Jährigen der Rücken nach dem Unfall in der Transformatorenanlage noch immer schmerzt.

"Mort pour rien" ist die Losung, die Frankreich in eine d