Itamar Ben-Gvir auf dem Tempelberg: Das war eine Kriegserklärung an die Palästinenser

Meinung Der Jerusalem-Besuch des neuen Nationalen Sicherheitsministers verschafft der Regierung von Benjamin Netanjahu den erwarteten Einstieg in ihre Amtszeit. Diese maximale Provokation bestätigt sämtliche Befürchtungen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2023
Itamar Ben-Gvir bei einem Besuch des Mahane Yehuda Markts in Jerusalem am 30. Dezember 2022
Itamar Ben-Gvir bei einem Besuch des Mahane Yehuda Markts in Jerusalem am 30. Dezember 2022

Foto: Menahem Kahana/AFP via Getty Images

Mit dem Besuch des unter muslimischer Verwaltung stehenden Tempelbergs in Jerusalem hat Itamar Ben-Gvir, Israels neuer Nationaler Sicherheitsminister, für ein Maximum an Provokation gesorgt. Als Ariel Sharon, damals Oppositionsführer, im Jahr 2000 Gleiches tat, löste das eine Intifada mit Tausenden von Toten innerhalb von fünf Jahren aus.

Zwar gilt der Tempelberg Juden, Christen und Muslimen als heiliger Ort, doch ist es nur Letzteren vorbehalten, dort zu beten. Wenn ein israelischer Spitzenpolitiker dieses ungeschriebene Gesetz bricht, fühlen sich Araber schwer brüskiert – besonders die Palästinenser im Gazastreifen und in der Westbank. Eben deshalb hatte der jordanische König Abdullah in einem CNN-Interview von einer „roten Linie“