Der die Arbeitsagenturen schloss

Nachruf Demonstrationen waren ihm nicht genug, ein Bürgerstreik war für ihn das Minimum: Der Politikprofessor und Aktivist Peter Grottian ist 78-jährig gestorben
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Peter Grottians unruhiger Geist wird uns fehlen
Peter Grottians unruhiger Geist wird uns fehlen

Foto: imago images/Reiner Zensen

Ich habe Peter Grottian erst im Laufe des Jahres 2004 kennengelernt. Damals war er in den Protesten gegen Hartz IV engagiert und sorgte für Unruhe. Normale Demonstrationen reichten ihm nicht mehr, der Politikprofessor rief zu „Protesten neuen Typs“ auf. Im Januar 2005 dann wurden in 83 Städten Jobcenter und Arbeitsagenturen von Demonstrantinnen „geschlossen“.

Das umfangreiche Positionspapier, das Grottian dafür im Sommer 2004 in Umlauf brachte, hatte den Titel: „Für einen heißen Herbst 2004: Die Agenda-2010-Politik zu Fall bringen“. Darin kritisierte er die „Kreuzbravheit“ von Protestformen, die „die etablierte Institutionen nicht herausforderten“. Für Grottian illustrierte die Aussage des DGB-Chef Mic