Nach der Schicht

Identität Treibt dem Ruhrgebiet endlich die Sentimentalität aus! Die industrielle Vergangenheit prägt längst nicht mehr die Gegenwart. Wer vorwärtsschaut, entdeckt viel Hoffnungsvolles
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2022
Hier sollte endlich Zukunft hergestellt werden, nicht mehr Nostalgie
Hier sollte endlich Zukunft hergestellt werden, nicht mehr Nostalgie

Collage: der Freitag, Material: Getty Images

Im aktuellen Heft des Merkur fordert Andreas Reckwitz eine „Soziologie des Verlusts“. Es ist evident, dass mit einem forcierten sozialen Wandel verstärkte Verlusterfahrungen einhergehen. Reckwitz spricht von der „Verlustfixierung“ als einem dringenden Problem der Gesellschaften der Gegenwart. Die dominierende Stimmung ist die Nostalgie. Man lebt nicht in der Gegenwart, sondern in der Vergangenheit. Wendet man Reckwitz’ Diagnose auf die Gegenwart des Ruhrgebiets an, so erscheint das Ruhrgebiet geradezu als idealtypischer Ort einer solchen Verlustfixierung. In seinem Buch Das Ruhrgebiet. Versuch einer Liebeserklärung von 2021 stellte Wolfram Eilenberger, 2019/20 Stadtschreiber Ruhr, dem Ruhrgebiet eine ähnliche Diagnose. Die Identität des Ruh