Alles muss raus

DDR Mit „Umkämpfte Zone“ arbeitet Ines Geipel kollektive Traumata auf
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2019

Beinahe wie eine Psychoanalyse, also um Bilder und Metaphern kreisend und in Verzweigungen, auf Umwegen und mit Wiederholungen sich an die eigentlichen, die schmerzhafte Punkte herantastend, so muss man sich Ines Geipels Umkämpfte Zone: Mein Bruder, der Osten und der Hass vorstellen.

Ines Geipels Umkämpfte Zone ist zuerst eine persönliche Vergangenheitsbewältigung, ein Trauma-Buch. Es setzt ein mit dem Tod des Bruders Robby, von dem sich die Autorin seit einigen Jahren entfremdet hat. Etwas Trennendes hatte sich zwischen die beiden geschoben; es verschwindet erst kurz vor dem Ende, als der Bruder sie endlich von seinem unheilbaren Hirntumor wissen lässt. Sie, die als Kinder unzertrennlich waren, fanden über Jahre nicht zueinander. Geschwister, wie durch eine un