Blicke in den Riss

Gewebe In Leipzig zeigt eine Austellung, wie eng die hohe Kunst mit dem schlichten Handwerk verstrickt ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2020

Klack, klack, zwei Maschen aufnehmen, eine fallen lassen. Der ein oder andere hat es im Handarbeitsunterricht probiert, früher die Großmutter beobachtet oder ganz trendy selbst zu den Nadeln gegriffen: Das traditionelle Handwerk, dem stets Biederkeit anhaftete, erlebt nicht nur ein Comeback in einschlägigen Hobbyläden. Immer häufiger rückt die Nahtstelle zwischen Kunst und Handwerk in den Fokus von Ausstellungsmachern. In der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig ist das nicht nur dem Titel nach der Fall. Kunst_Handwerk macht die Nahtlinien, Verstrickungen und geschmeidigen Übergänge zwischen den Disziplinen erlebbar.

Eher weiblich konnotiert

Bereits im Unterstrich manifestiert sich aber auch der Bruch zwischen beiden, der sich mit dem