Bücher sind mehr als nur Handelsware

Leipziger Buchmesse Mit der erneuten Absage verlieren nicht nur die Autoren und Verlage. Vor allem das bodenständige, literatursensible Publikum der Stadt hat das Nachsehen. Bedeutet den großen Verlagen der Kontakt zu den Lesern nichts?
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Ein bisschen Belletristikfest, ein bisschen Comic-Con – die Leipziger Buchmesse war immer eine Mischung aus Hoch- und Subkultur
Ein bisschen Belletristikfest, ein bisschen Comic-Con – die Leipziger Buchmesse war immer eine Mischung aus Hoch- und Subkultur

Foto: Robert Michael/AFP/Getty Images

In Leipzig gärt es. Erst zwei Tage ist die Absage der Leipziger Buchmesse her, aber schon formiert sich eine literarische Graswurzelbewegung und probt den Aufstand: „Wir werden lesen“, ist die Botschaft, „Messe hin oder her“. Und wenn die Großen nicht kommen, dann beweisen die Kleinen eben, dass die Qualität nicht leidet, wenn Konzerne die Messeteilnahme absagen. Man telefoniert, reserviert Locations, schickt Anfragen raus. Wer liest, wer moderiert? Es geht nicht mehr um Honorare oder die Frage, für wen sich die Lesung am Ende rentiert: Es geht um ein die Ehre und den Beweis, dass Bücher mehr sind als eine Handelsware, die man im Zweifelsfall über Online-Kanäle vermarkten kann.

Leipzig beweist so – ich sage das als Neuleipzige