Ehm. Power?

Rassismus Alice Hasters hat erlebt, wie ihre Hautfarbe sie zur „Anderen“ machte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2019

Ungefähr zehn muss ich gewesen sein, als ich ein seltsames Gespräch zweier Frauen im Bus verfolgte. Diese „Mischlingskinder“, sagte die eine mit Blick auf ein kleines Mädchen mit Afrohaar, das gerade den Bus verließ, seien ja alle sehr süß. Aber als Elternteil müsse man sich schon genau überlegen, ob man das seinem Kind antun wolle. Diese ganze Hänselei und so. Die zweite Frau nickte zustimmend. Selbst das Kind in mir verstand, dass hier etwas gehörig falschlief. Dass es nicht die Eltern des Kindes waren, die ihm etwas zumuteten, sondern die rassistische Mehrheitsgesellschaft. Sicher empfanden sich die beiden Frauen nicht als rassistisch. Trotzdem ist das Gespräch ein Beispiel für die Verdrängung von alltägli