Im Gestern leben

Nicht in Berlin Vom alternativen Stadtteil zum Biotop der Biobürger: 25 Jahre Bunte Republik Neustadt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2015
„Euch werd ich’s zeigen“: Gegenkultur in der Dresdner Neustadt 1990
„Euch werd ich’s zeigen“: Gegenkultur in der Dresdner Neustadt 1990

Foto: Ulrich Hässler/Imago

Die Bunte Republik Neustadt, von Einheimischen BRN genannt, war immer stolz darauf, offen zu sein und tolerant. Einer der Orte zu sein in Dresden, in denen man „anders“ sein kann – eine andere Hautfarbe haben oder händchenhaltend mit dem gleichgeschlechtlichen Partner spazieren gehen kann.

Einmal jährlich, seit nunmehr 25 Jahren, feiert das Viertel sich selbst in Form der Bunten Republik Neustadt, kurz BRN (oder sächsisch bääerrrn). Schon bald aber könnte es das Fest nicht mehr geben. Kaum war die BRN in diesem Juni zu Ende gegangen, da wurde ihr mögliches Aus verkündet. Die Organisatoren selbst schlugen vor, das Fest, das inzwischen 100.000 Besucher anzieht, 2016 ausfallen zu lassen. Längst habe der Kommerz die BRN vereinnahmt.