In Stahlungetümen

Unlustprinzip Zug fahren, muss das sein? Jörg-Dieter Kogel folgt Reisephobiker Freud nach Italien, die Nase im „Baedeker“, fischend in flachen Wassern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2019

Man darf sich Sigmund Freud als glücklichen Reisenden vorstellen. Jedenfalls an jenen Tagen, an denen er auf den Spuren anderer Geistesgrößen durch die Straßen von Florenz, Ravenna und nicht zuletzt des geliebten Roms streift. Jörg-Dieter Kogel hat mit Im Land der Träume ein Buch über die ausgeprägte Reiseleidenschaft des Erfinders der Psychoanalyse vorgelegt.

Dabei war Sigmund Freud nicht der geborene Reisende. Eine echte Reisephobie plagte ihn, er fuhr nicht gerne Zug. Einem viele hundert Tonnen wiegenden Stahlungetüm machtlos ausgeliefert zu sein – das behagte Ende des 19. Jahrhunderts noch immer nicht jedem Menschen. Freud befreite sich nur zögerlich von seiner Reiseangst. Was ihm hilft, ist sein Reisegenosse, sein viel jünger