Die Kitakrise ist eine Gefahr für die Zukunft unserer Gesellschaft

Meinung Immer öfter kann die Betreuung von Kindern nicht mehr garantiert werden. Die Krise hat System. Die gute Nachricht aber ist: Das lässt sich ändern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2023
Wenn sich für die Kleinsten keine Betreuung findet, fühlt sich die Kita- und Schulpolitik bisweilen wie ein Tritt in die Weichteile an
Wenn sich für die Kleinsten keine Betreuung findet, fühlt sich die Kita- und Schulpolitik bisweilen wie ein Tritt in die Weichteile an

Foto: Sean Gallup/Getty Images

Bisweilen kann ich mein Glück kaum fassen, vermutlich ist es beinahe unverschämt, das zu sagen: Ich lebe in einem Kinderbetreuungsparadies. Dieses Paradies nennt man den Osten, die Ex-Zone, wo heute kein Bürgermeister so schnell auf die Idee käme, die Nachmittagsbetreuung von Kindern zusammenzustreichen. Anders in Tübingen, wo Boris-ist-immer-für-smarte-Lösungen-zu-haben-Palmer (oder besser: seine Verwaltung) aufgrund von Erzieher:innenmangel die Nachmittagsbetreuung in Kitas abschaffte. Ich lese, dass das für viele Eltern bedeutet, dass die Betreuungszeit gegen 13.30 Uhr endet. Beinahe Schweizer Zustände sind das. Die Schweizer stecken ja, was Betreuungsfragen anbelangt, noch in den 1970er Jahren fest.

Zwar sah man vor einigen Jahren Bilder aus