Kriterienkrise

Roman „Miroloi“ von Karen Köhler soll Symptom einer immer schlechteren Literatur sein, ist aber für den Buchpreis nominiert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2019
Je schärfer das Gebiss, je besser der Verriss
Je schärfer das Gebiss, je besser der Verriss

Abbildung: Fine Arte Photographic Library / Corbis / Getty Images

Is dit Kunst oder kann dit weg? Schlechte Bücher kommen vor. Kritikern obliegt es dann, die Probleme aufzuzeigen. Oder den fraglichen Text zu beschweigen. Selten aber führt ein misslungener Text zur Grundsatzfrage, was Literatur heute sei. Karen Köhlers Roman Miroloi (Carl Hanser) veranlasste den Literaturwissenschaftler Moritz Baßler in der Taz zu eben dieser Grundsatzfrage. Miroloi, so lernen wir auch bei Deutschlandfunk-Kritiker Jan Drees, stehe für ein Problem des Literaturbetriebs: Das Buch entspreche dem feministischen Zeitgeist. Die Kritik packe diese Art von Text nicht allzu hart an, diagnostiziert er. Faszinierend, dass Miroloi als feministisches Buch gewertet wird!

Muss die nicht so plappern?

Ja, es geht bei Köhler um eine Frau, die in einer archaisch-