Leider großartig

Autobiografie Tomas Espedal will wilder, roher schreiben, so wie Kollege Knausgård. Gut, dass er es dann doch nicht macht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2017

Was nur will uns ein Autor mit seinem Werk sagen? So oder so ähnlich lautet ja die Grundfrage der Hermeneutik, einer Disziplin, die die Literaturwissenschaft heute so scheut wie der sprichwörtliche Teufel das Weihwasser. Der Autor, so hieß es einmal, sei tot; dafür aber wirkt er ungeheuer lebendig. Das liegt nicht zuletzt am Verlangen des Lesers nach Medien der auktorialen Selbstvergewisserung. Tagebuch, Biografie und Briefe genießen, in Buchform gegossen, besondere Beliebtheit. Was liegt da näher, als dem Leser gleich alle drei Formen in einem Buch vorzulegen?

Bei Tomas Espedal wird der Titel Biografie, Tagebuch, Briefe Programm, oder umgekehrt. Und so gliedert sich der Text in drei Teile, oder soll man sagen, dass das Buch aus drei eigenständigen Texten