Arbeiterin, Mutter, Ostdeutsche

Leseprobe Literatur über die Arbeiterklasse hat Hochkonjunktur, nur stehen dabei selten die Frauen im Mittelpunkt. „Freitag“-Autorin Marlen Hobrack will das mit ihrem Buch „Klassenbeste: Wie Herkunft unsere Gesellschaft spaltet“ ändern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2022

Das Erzählen über Klasse hat Hochkonjunktur. In den letzten Jahren erschien eine recht lange Liste mal biografisch, mal analytisch eingefärbter Bücher auf dem europäischen Buchmarkt. Christian Baron, Didier Eribon, Édouard Louis oder Darren McGarvey – um nur einige zu nennen – erzählen von Klasse, davon, wie es ist, von ganz unten zu kommen und sich heraufzuarbeiten. Sie zeichnen die feinen Unterschiede auf, wie sie Pierre Bourdieu in seiner gleichnamigen Untersuchung zum Habitus der unterschiedlichen Schichten herausarbeitete, die bisweilen schwer in Worte zu fassenden Differenzen. Dabei schaffen sie es, neue, identitätsstiftende Bilder für die Zugehörigkeit zur Arbeiterklasse zu finden.

Die Figur des Arbeiters, zuletzt so gr