Die Zerstörung der Birgitte Nyborg

Serie Die vierte Staffel der dänischen Politserie „Borgen“ befasst sich einmal mehr mit Frauen und Macht – und einem innerfeministischen Konflikt. Warum man das gesehen haben muss
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2022
Die Zerstörung der Birgitte Nyborg

Collage: der Freitag, Fotos: Mike Kollöffel/Netflix

Nicht selten wirken Seriencharaktere wie aus der Zeit gefallen, wenn man ihnen nach langer Zeit wiederbegegnet. Gewissermaßen gilt das auch für Birgitte Nyborg, die Heldin der Serie Borgen, die nach neun Jahren Pause in der vierten Staffel mit dem Untertitel „Macht und Ruhm“ um ihre politische Position und weibliche Würde kämpft. Warum man die Neuauflage unbedingt schauen muss? Weil sie beinahe brutal die einstige feministische Heldin als alten weißen Boomer inszeniert.

Die erste Staffel von Borgen führte uns eine Nyborg vor, die ihren Willen zur Macht noch entwickeln muss. Sie wird Ministerpräsidentin durch einen Unfall im politischen Poker: Der amtierende Ministerpräsident stolpert über eine peinliche Finanzaffäre; die prinzipi