Persönlich und politisch

Gesellschaft Mareice Kaiser analysiert das Systemische im „Unwohlsein der modernen Mutter“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2021

Man kann es seit einigen Jahren in Publikationen zum Thema Mutterschaft beobachten: Es gibt eine Form des Unbehagens an der Sache, empfunden von den Müttern selbst. Mareice Kaiser nennt es ein Unwohlsein, das sie in ihrem Buch Das Unwohlsein der modernen Mutter thematisiert. „Unwohlsein“: Ein interessanter Begriff, verweist er doch auf eine körperliche Dimension, sozusagen ein Bauchgefühl.

Kaiser ist Journalistin und Chefredakteurin der Edition F, Mutter zweier Kinder. Ihr erstes Kind wurde mit einem Chromosomendefekt geboren und verstarb. Im Buch thematisiert Kaiser auch dieses sehr schmerzhafte Kapitel des Mutterseins. „Ich weiß, wie es ist, das eigene Kind zu verlieren. Ich weiß auch, wie es ist, nicht mehr zu können. Und damit meine ich ni