Rammstein: Es ist zu einfach, Till Lindemann als bösartiges Monstrum darzustellen

Macht Rammstein-Sänger Till Lindemann werden justiziable wie moralisch fragwürdige Handlungen vorgeworfen. Tragisch wäre, bliebe von Jahrzehnten der Kritik an patriarchaler Sexualität nur das Bild unschuldiger weiblicher Opferschaft hängen
Exklusiv für Abonnent:innen
Rammstein-Sänger Till Lindemann 2017 bei der Frankfurter Buchmesse
Rammstein-Sänger Till Lindemann 2017 bei der Frankfurter Buchmesse

Foto: Imago

Wenn es um Fragen der Macht geht, auf welcher Seite stünden Sie dann lieber? Auf der Seite der Mächtigen, oder auf jener Seite der Machtlosen? Bisweilen muss man sich solche Fragen ja stellen, so im Falle des Rammstein-Frontmannes Till Lindemann. Mehrere junge Frauen werfen dem Sänger und seiner Entourage vor, man habe sie gezielt für Treffen ausgewählt, alkoholisiert bzw. unter Drogen gesetzt und dann Lindemann für Sex zugeführt. Eine Frau, die Irin Shelby Lynn, die nach eigener Aussage gegen ihren Willen Drogen verabreicht bekam, hatte den Stein via Social Media ins Rollen gebracht.

Die Vorwürfe gegen den Sänger bzw. sein Team reichen von eindeutig justiziablen Handlungen bis hin zu moralisch jedenfalls fragwürdigen. Etwa wenn man besonder