Sinnsuche auf der Donau

Literatur Die Story „Tochter findet Vater“ ist zwar nicht neu, aber Ilona Hartmanns „Land in Sicht“ weiß zu unterhalten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2020
Die „MS Mozart“ am Ufer der Donau in Budapest
Die „MS Mozart“ am Ufer der Donau in Budapest

Foto: Imago Images/Imagebroker

So ein Kreuzfahrtschiff ist ein eigenes Milieu. Vermutlich ließen sich soziologische Abhandlungen über das seltsame Treiben auf oder unter Deck verfassen. Die Idee vom schwimmenden Luxus, des Sich-treiben-Lassens zwischen Reisezielen, die eben nur als Vorwand fürs Reisen an den Schiffsfenstern vorbeischwimmen: Land in Sicht, irgendwo, aber ankommen will man eigentlich nicht. Das ist, vielleicht, auch der Kern der Reise, auf die Ilona Hartmann ihre Ich-Erzählerin Jana Bühler schickt. Mit der MS Mozart schippert sie über die Donau. „Über allem schwebt der verblichene Titanic-Charme, die bittersüße Hoffnung, etwas Großes könnte, ja: möge bitte hier und jetzt auf dieser Reise passieren. Vielleicht trifft man die Liebe seines Leb