Die besten Serienmörder-Filme aller Zeiten

Kino + Film Zum Kinostart von „HALLOWEEN KILLS"

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Aktuell im Kino: HALLOWEEN KILLS

USA 2021, von David Gordon Green, mit Jamie Lee Curtis, Judy Greer, Andi Matichak, Kyle Richards, Anthony Michael Hall, Will Patton sowie Nancy Stephens und Charles Cyphers

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Ein Serienmörder mit Maske ist in seiner Heimatstadt unterwegs und begeht Serienmorde. Damit ist die Handlung zusammengefasst.
Über einen anderen Film, der im Sommer lief, las ich damals eine Kritik, die ich nicht mehr finde und in der es hieß, dass wir es oft nicht mehr mit Filmen zu tun hätten sondern mit Produkten, die für eine Zielgruppe hergestellt werden, um möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften. Mit so einem Produkt haben wir es hier zu tun.
Die Macher des Produktes und auch des Vorgängers und auch des noch folgenden dritten Produktes haben die Ambition, alle Fortsetzungen von HALLOWEEN von 1978 zu ignorieren und die Fans der HALLOWEEN-Filme bzw. Produkte zu befriedigen. Dazu werden verschiedene Figuren aus dem 1978er HALLOWEEN von John Carpenter wieder vor die Kamera geholt und teilweise mit den Original-Darsteller*innen besetzt. So sehen wir den inzwischen 82jährigen Charles Cyphers, der damals den Sheriff spielte. Figuren wie Lonnie, von denen wir 1978 nur im Dialog hörten, dass er wahrscheinlich in der Schule sitzen bleiben werde, sind als Filmfiguren uninteressant. Rückblenden ins Jahr 1978 führen Handlungslinien fort und erklären Motive, die wir gar nicht wissen müssen und lähmen den Spannungsbogen eher. Und dabei werden Originalszenen aus HALLOWEEN und HALLOWEEN II übernommen und auch Handlungselemente aus HALLOWEEN III zitiert und kopiert, obwohl alle Fortsetzungen ja eigentlich ignoriert werden. Das ist nicht nur unübersichtlich, denn Handlungslinien nehmen ganz andere Verläufe als in damals offiziellen Fortsetzungen, sondern auch plump und schlampig. Die zahlreichen Splatter-Effekte sind sehr sorgfältig gestaltet und sehr hart und insgesamt abstoßend inszeniert. Eine Reihe von sehr gut gemachten Effekten macht aber einen insgesamt schlechten Film auch nicht besser. Das eskalierende Wutbürger*innen-Szenario ist sehr unglaubwürdig und ich habe den Eindruck, dass mit Chaos und Aufstand künstlich von den Drehbuchschwächen und logischen Löchern abgelenkt werden soll.
Auch dass Michael Myers durch sein Alter von inzwischen 61 Jahren – wenn ich richtig rechne – und eine im Vorgängerprodukt zerschossene Hand überhaupt nicht behindert wird, ist unglaubwürdig und eher eine große Schwäche des Produkts.
Dieses Produkt ist schlecht geschrieben und immerhin routiniert inszeniert. Die größte Schwäche ist, dass trotz der großen Dramatik weite Strecken des Produktes leider sehr langweilig ist. Das größte Verdienst ist es sicher für eine kurze 1978er Rückblende einen Darsteller für Dr. Sam Loomis gefunden zu haben, der Donald Pleasence zum Verwechseln ähnlich sieht.
Mit dem irgendwann startenden HALLOWEEN ENDS wird die HALLOWEEN-Produktreihe sicher nicht zu Ende sein. Laurie Strode und Michael Myers werden sich noch in Jahrzehnten mit Krücken und Rollator jagen, so lange damit Gewinne erwirtschafte werden.

Nun komme ich zu den besten Serienmörder-Filmen aller Zeiten.

10. ERINNERUNGEN AN EINEN MORD – MEMORIES OF MURDER (살인의 추억 Salinui chueok)

Südkorea 2003, von Bong Joon-ho, mit Song Kang-ho, Kim Sang-kyung, Kin Loi-ha, Song Jae-Ho, Byeon Hee-Jong

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Im Südkorea des Jahres 1986 gibt es eine Mordserie. Die Leichen junger Frauen in roten Kleidern werden nach starken Regenfällenn gefunden und im Radio wurde davor immer bestimmte Musik gespielt. Ein geistig behinderter Verdächtiger wird festgenommen und zu einem Geständnis gedrängt, obwohl er körperlich nicht in der Lage zu den Mordritualen sein kann. Sowohl die Gewalt bei polizeilichen Maßnahmen, die Ermittlungsmethoden der Polizei als auch die Stimmung in der Militärdiktatur Süd-Korea werden sehr spannend und überzeugend vom späteren OSCAR-Preisträger Bong Joon-ho (PARASYTE) erzählt. Der starke Film erschien nie regulär im deutschen Kino. Deutsche Verleiher und Kinobetreiber wissen das innovative und erfolgreiche koreanische Kino trotz des 2019er OSCAR-Erfolges immer noch nicht so richtig zu schätzen und Kinostarts sind selten und kurz, während in den großen Multiplex-Sälen MARVEL und andere Action-Gülle rauf und runter laufen. Dagegen flog leider FREITAG DER DREIZEHNTE ganz knapp aus der Liste.

9. BLUTGERICHT IN TEXAS (THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE)

USA 1974, von Tobe Hooper, mit Marilyn Burns, Franklin Hardesty, Allen Danzinger, William Vail, Teri McMinn, Edwin Neal, Jim Siedow und Gunnar Hansen

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In der Eröffnungsszene hören wir Nachrichten über Grabschändungen auf einem texanischen Provinzfriedhof und verstörende Gewalttaten und sehen dazu Bilder von verwesenden Leichenteilen und Sonneneruptionen.
Fünf junge Leute sind mit dem Kleinbus in Texas unterwegs und geraten an eine Familie von degenerierten Kannibalen, deren einer Sohn – „Leatherface“ ! - seinen Opfern mit der Kettensäge den Rest gibt und die Gesichter früherer Opfer als Gesichtsmasken trägt.
Die tatsächlichen Gewaltszenen halten sich überraschend in Grenzen. Die Atmosphäre des Grauens entsteht durch viel Geschrei, das Gerassel der Kettensäge und einen sehr wilden visuellen und akkustischen Stil, der mehr emotionalen Terror erzeugt als explizite Gewalt.
Der Klassiker war in Deutschland über 30 Jahre wegen Gewaltverherrlichung bundesweit beschlagnahmt; Auführung und Vertrieb waren Straftaten.

8. FUNNY GAMES

Österreich 1997, von Michael Haneke, mit Susanne Lothar, Ulrich Mühe, Stefan Clapczynski, Arno Frisch, Frank Giering

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Zwei junge Männer in Tenniskleidung klingeln an der Tür des Ferienhauses und bittet dort die Mutter der Familie um Eier. Sie dringen in das Haus ein, setzen Mutter, Vater, kleinen Sohn und Hund fest, quälen sie psychisch und bringen sie der Reihe nach um. Wir sehen keine Gewalttaten sondern werden Zeugen*innen der psychischen Qualen und der langsamen Zerstörung von Menschenleben. Damit ist der Film weit entfernt von Fan-Filmen, die Liebhaber von cooler Gewalt und Massenmorden zum Feiern und Jubeln bringen, und in seiner Intensität kaum zu ertragen. Nach Auslöschung der Familie sehen wir die beiden jungen Täter an der nächsten Tür in der Nachbarschaft klingeln und nach Eiern fragen.
Jahre später drehte Michael Haneke eine Neuverfilmung in den USA, die überwiegend identisch ist. Eigentlich hatte er daran gar kein Interesse, wollte die Verfilmung aber nicht einem Auftragsregisseur mit minderbemitteltem Talent überlassen, der einen Unterhaltungsfilm aus dem ernsten Stoff macht.

7. CRUISING (THE CRUISING)

USA 1980, von William Friedkin, mit Al Pacino, Richard Cox, Paul Sorvino, Karen Allen, Don Scardino

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Im schwulen BDSM-Millieu von New York werden mehrere Männer ermordet. Polizist Steve Burns lässt sich von seinem Captain überreden, als verdeckter Ermittler in der Szene und in den Clubs zu recherchieren, weil er sich eine Beförderung erhofft. Während seiner Ermittlungen erfährt er eine fortschreitende charakterliche und sexuelle Desorientierung. Diese Desorientierung wird akkustisch und visuell dadurch begleitet, dass wir das Gesicht Täters lange Zeit nicht sehen, ihn aber immer jeweils mit der Stimme seines vorigen Opfers sprechen hören.
Die Dreharbeiten im Freien wurden aus Protest teilweise erheblich von schwulen Aktivisten sabotiert, indem sie die Drehorte mit Sonnenreflektionen bestrahlten und mit Störgeräuschen beschallten.

6. HALLOWEEN – DIE NACHT DES GRAUENS (HALLOWEEN)

USA 1978, von John Carpenter, mit Jamie Lee Curtis, Donald Pleasence, Nancy Loomis, P.J. Soles, Brian Andrews, Bob Simms, Charles Cyphers

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Der sechsjährige Michael Myers sticht in der Halloween-Nacht ohne erkennbares Motiv seine Schwester mit dem Küchenmesser ab. Nach 15 Jahren in der geschlossenen Psychiatrie bricht er aus und kehrt in seinen Heimatort zurück, um dort weiter zu morden. Sein Psychiater Dr. Sam Loomis verfolgt ihn, um ihn aufzuhalten und unschädlich zu machen.
Mit nur sechs Morden – einschließlich der jugendlichen Schwester und einem Schäferhund – und kreativer Kameraarbeit und minimalistischer elektronischer Musik – selbst komponiert – gelingt John Carpenter eine brilliant-spannende Stimmung, die sich bis zum Schluss steigert und sogar Empathie für die Opfer aufbringt. Legendär.
Im Halloween-Fernsehprogramm laufen verschiedene Gruselfilme, u.A. THE THING – DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT, den Carpenter wenige Jahre später selbst neu verfilmte.
Im Laufe vieler Jahre gab es insgesamt elf Fortsetzungen und Neuverfilmungen, in denen Michael Myers immer mal wieder umgebracht und wiederbelebt wird und damit etwas Übernatürliches bekommt; das neueste Machwerk ist der Mittelteil einer neuen Trilogie und läuft aktuell im Kino. Hier wird Michael Myers trotz einiger Dialoge über das absolut Böse im Menschen als ein normaler soziopatischer Mensch inszeniert, der auch verletzt werden kann und blutet.

5. MANN BEISST HUND (C’est arrivé près de chez vous)

Belgien 1992, von Rémy Belvaux, André Bonzel, Benoît Poelvoorde, mit Benoît Poelvoorde, Rémy Belvaux, André Bonzel, Jacqueline Poelvoorde-Pappaert, Nelly Pappaert, Hector Pappaert, Malou Madou

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Schwarz-weiß, sehr grobkörnig. In einem fahrenden Zug packt ein Mann ein Frau am Hals, zieht sie in ein leeres Abteil und stranguliert sie langsam und qualvoll mit einer Schlinge. In der nächsten Szene erklärt er, wie welche Leichen mit welchen Gewichten beschwert und in welchen Gewässern versenkt werden müssen.
Wir werden Zeuge einer angeblichen Reportage eines Dokumentarfilm-Teams, das den Berufsmörder bei der Arbeit begleitet. Da werden Siedlungen ausgekundschaftet um die wohlhabendsten Rentnerinnen unbemerkt umbringen und ausrauben zu können. Briefträger werden in engen Seitengassen umgebracht und um die wertvollsten Sendungen erleichtert. Die Beute wird in einem verlassenen Abbruchhaus versteckt. Zwischendrin werden Freunde besucht und es wird in der Stammkneipe ausgelassen gefeiert. Als Opfer werden die Kleinen und Unauffälligen bevorzugt, weil sich um sie niemand kümmert. Villen mit reichen Opfern werden bewusst verschont, um kein Aufsehen zu erregen.
Ben, der Berufsmörder, ist dabei oberflächlich ein kultivierter Mensch, der mit seiner Freundin musiziert und Kunstaustellungen besucht. Näher betrachtet ist er dagegen ein unangenehmer Prolet, der zu viel säuft und die Menschen in seinem Umfeld permanent respektlos behandelt und herab setzt.
Das Filmteam hält zunächst noch die notwendige Distanz und beschränkt sich aufs Beobachten und Befragen. Später helfen sie beim Einfangen von Opfern, Beseitigen von Leichen und auf dem moralischen Tiefpunkt nehmen sie an der gemeinsamen Vergewaltigung und Ermordung eines Ehepaares teil. Nach und nach geraten Ben und das Filmteam in eine Konfliktsituation mit einer feindlichen Verbrecherbande. Der gesamte Film ist aus Perspektive der dokumentarischen Filmkamera gedreht.

4. NACHTS WENN DER TEUFEL KAM

Bundesrepublik Deutschland 1957, von Robert Siodmak, mit Claus Holm, Mario Adorf, Hannes Messemer, Annemarie Düringer, Peter Carsten, Karl Lange

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Im Kriegsjahr 1944 lernt der geistig behinderte Gelegenheitsarbeiter Bruno Lüdke eine Kellnerin kennen und erwürgt sie. Verdächtigt wird der Parteifunktionär Willi Keun, der aber wegen einer verstümmelten Hand nicht fähig ist, mit solcher Kraft zu würgen. Ermittlungen des Kriegs-versehrten Kriminalkommissars Kersten kommen zu dem Ergebnis, dass in den 30er Jaren bereits mehrere Morde mit gleichem Tathergang passierten. Es muss ein Serienmörder sein. Kersten kann Lüdke später tatsächlich überführen. In der nationalsozialistischen Rassentheorie kann ein geistig Behinderter – also lebensunwerter – Mensch nicht über ein Jahrzehnt unerkannt und frei so gehandelt haben. Also wird der verdächtige Willi Keun trotz aller Zweifel verurteilt und hingerichtet. Bruno Lüdke wird ohne Gerichtsverfahren heimlich getötet.
NACHTS WENN DER TEUFEL KAM verbindet die Serienmörder-Thematik mit einer erschreckenden Aufarbeitung der nationalsozialistischen Idiologie. Mario Adorf – damals Mitte 20 – spielt Bruno Lüdke mit einer schauspielerischen Intensität und Präzision, die dem Film in allen seinen Szenen eine beklemmende Atmosphäre gibt.
Inspiriert ist der Film durch eine echte Mordserie, deren Akten nach dem Krieg in den 50er Jahren publik wurden.

3. FRENZY

Großbritanien 1972, von Alfred Hitchcock, mit Jon Finch, Barry Foster, Barbara Leigh-Hunt, Anna Massey, Billie Whitelaw und Alec McCowen

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In London geht der Krawatten-Mörder um, der Frauen mit Krawatten stranguliert. Schon früh erfahren wir, dass der Täter der Gemüsehändler Robert Rusk ist. Er lenkt den Verdacht auf seinen arbeitslosen und spielsüchtigen Kumpel Richard Blaney, der als Hauptverdächtiger verhaftet, vor Gericht kommt und fliehen kann, um den echten Täter zu suchen. In einer Nebenhandlung lernen wir den ermittelnden Chief Inspector Oxford kennen, der von seiner Ehefrau mit ungenießbarem französischem Gourmet-Essen gepeinigt wird und daher jede Gelegenheit wahr nimmt, um auswärts zu essen.
Für seinen vorletzten Film kehrte Regie-Legende Alfred Hitchcock in sein Heimatland zurück und drehte diesen Serienmörder-Thriller im markanten Londoner Stadtbild der 70er Jahre. So sadistisch und makaber erzählte der Master of Suspense noch nie. Den ersten qualvollen Mord sehen wir in allen Details bis zum letzten Atemzug. Als Robert Rusk nach einem Mord seine Krawattennadel vermisst, muss er zu seinem Opfer zurückkehren, um der Leiche die Finger zu brechen und die Nadel zurück zu holen. Als Inspector Oxford seiner Frau bei französischer Fischsuppe davon erzählt, werden Weißbrot-Stangen geknackt.

2. M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER

Deutschland 1931, von Fritz Lang, mit Otto Wernicke, Peter Lorre, Ellen Wildmann, Friedrich Gnaß, Fritz Odemar, Paul Kemp, Theodor Loos, Theo Lingen und Gustav Gründgens

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In einer nicht näher benannten Großstadt treibt ein Kindermörder sein Unwesen, der seine Opfer mit Süßigkeiten und Luftballons anlockt und ermordet. An den Litfaßsäulen hängen Warnhinweise an die Bevölkerung. Dabei sehen wir keine Morde sondern einen zurückgelassenen Ball und einen schwebenden Luftballon; dazu ruft die Mutter vergeblich nach der Tochter und wir wissen Bescheid. Die Haupthandlung erzählt zunächst von der intensiven Ermittlungsarbeit der Polizei, die bei jedem Bonbon-Papierchen in der Nähe eines Tatortes die Herkunft ermittelt. Die intensive Polizeiarbeit stört die Berufsverbrecher bei ihrer Arbeit und sie beschließen, den Mörder selbst zu finden und auszuschalten. Den Mörder Hans Beckert lernen wir als psychisch kranken Triebtäter kennen, der unter seinem Charakter selbst sehr leidet, aber nicht anders kann. Peter Lorre erzeugt in seiner bekanntesten Rolle gleichzeitig Abscheu, Hass und Mitleid. Den Anführer der Organisierten Kriminalität spielt Theaterlegende Gustav Gründgens und als Kriminalkommissar Karl Lohmann sehen wir Otto Wernicke, der diese Rolle zwei Jahre später nochmal in Fritz Lang´s DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE spielt.
Fritz Lang dreht hier seinen ersten Tonfilm und einen der ersten Tonfilme überhaupt. Ein Klassiker.

1. PSYCHO

USA 1960, von Alfred Hitchcock, mit Janet Leigh, Vera Miles, John Gavin, Martin Balsam, John McIntire und Anthony Perkins

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Die Büroangestellte Marion Crane unterschlägt 40.000 Dollar und macht sich auf den Weg zu ihrem Geliebten, um mit ihm ein neues Leben zu beginnen. Im Regen verfährt sie sich und landet im verlassenen Grusel-Motel von Norman Bates. Ganz neu und spektakulär ist hier, dass Marion Crane mit allen Mitteln der filmischen Kunst 40 Minuten lang als Hauptfigur aufgebaut und dann ermordet wird. Der berühmt-berüchtigte Duschmord ist sicher die bekannteste Mordszene der Filmgeschichte. Die eigentliche Hauptrolle übernimmt dann die Schwester Lila Crane, die mit dem Marion´s Freund Sam auf die Suche nach ihr geht und zufällig in Bates´ Motel landet.
Die Handlung und Auflösung dürfte bekannt sein. Der psychisch schwer kranke Norman Bates ermordete vor Jahren seine Mutter und ihren Liebhaber, nahm aus Schuldgefühlen ihre Rolle an und mordet immer, wenn er das künstliche Mutter-Sohn-Idyll bedroht sieht.
Ein Meisterwerk.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Martin Betzwieser

Personifizierter Ärger über Meinungsmanipulation, Kino- und Kabarattliebhaber

Martin Betzwieser

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