Die neuen Trends bei Essen und Gastronomie

Essen Ene Zusammenfassung einiger Erlebnisse in der Gastronomiebranche. Achtung! Dieser Beitrag kann Spuren von Satire enthalten.

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Dieses Blättchen mit den Angeboten einer örtlichen Pizzeria lag neulich in unserem Betrieb aus und ich scannte es ein. Jade-Schnitzel, Jade-Pizza und Jade-Salat. Ein neuer Trend. Wie das wohl schmeckt. Und ob sich der Trend wohl durchsetzt.

Schmusi, Schmutzie oder Smoothie – und so Joghurt-Zeug

Vor fünf oder sechs Jahren kamen die Smoothies in Mode. Mit gequirlter Obstpampe von der Konsistenz von Babybrei und einem neudeutschen Marketingnamen kann mehr Geld verdient werden als mit klassischem Babybrei. Mehr oder weniger lustig wird es, wenn die Mitarbeitenden in gastronomischen Betrieben sich nicht auskennen oder sich mangelnde Deutschkenntnisse und / oder leichte Sprachfehler auf das Angebot auswirken.

Im vorletzten Jahr war ich in einem Frankfurter Einkaufszentrum unterwegs und stand in der Gastronomiezeile an einem Imbiss an, der neues und auch mehr oder weniger gesundes Essen und Getränke anbietet. Ein junger Mann mit leichtem Sprachfehler und möglicherweise auch nicht optimalen Deutschkenntnissen bereitete neue Szene-Getränke vor und fragte die Wartenden, wer das bestellte Getränk bekommen solle.

„Schmutzie. Wer bekommt grüne Schmutzie?“

Manche kennen sicher „Frozen Joghurt“ – also gefrorenen Joghurt oder Joghurt-Eis. Also „Frozen Joghurt“, hier und da ist man noch kreativer und nennt es „Froghurt“. Der Junge Mann kam also mit einigen Bechern an die Theke und fragte:

„Fotzen-Joghurt. Wer bekommt Fotzen-Joghurt?“

Ein paar Bestellende kicherten. Der leitenden Thekenkraft war es peinich und zwei Mädels, die mit ihren Mobiltelefonen spielten, fühlten sich wohl unangenehm angesprochen.

Pakistani-Suppe

Im Dezember 2017 war ich wieder dort im Einkaufszentrum unterwegs. Dem weihnachtlichen Konsumterror widersetze ich mich erfolgreich. Eine Freundin und ihr Sohn haben aber am 23. Und 27. Dezember Geburtstag und da muss ich trotzdem während der Vorweihnachtszeit gelegentlich etwas besorgen. An diesem Tag ging es allerdings um elektronisches Zubehör für den Eigenbedarf, aber eigentlich interessiert das niemanden.

In der Gastronimiezeile des Einkaufszentrums kam ich wieder an diesem Imbiss vorbei und las das Angebot der Woche oder des Tages:

„Pakistani-Chremesuppe“

Ich muss mir angewöhnen, immer eine Digitalkamera im Rucksack mitzunehmen; leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei, um das Plakat zu fotografieren. Ich fragte einen der Angestellten nach dem Angebot und Einige ahnen schon, was es sein soll.

„Das sinn so Rüben. Und die als Süppchen mit exotische Gewürze. Schmeckt rischtisch gut.“

Ich mache den jungen Mann darauf aufmerksam, dass Pakistani die Einwohner des Landes Pakistan seien, die sicher nicht glücklich darüber seien, dass ihre Landsleute gekocht werden sollen. Gemeint seien wahrscheinlich Pastinaken.

„Aha. Keine Ahnung. Mus isch reden Schef. Der macht Speisekarten.“

Pastinaken.

Jahrzehnte lang wurden die langen gelb-braunen Rüben als minderwertiges und billiges Viehfutter verwendet, bis ein Fernsehkoch während der Blütezeit der Fernseh-Kochshows die Pastinaken ins Fernsehen und ins Publikum gebracht wurde und seitdem Pastinaken in keinem gut sortierten Gemüseregal fehlen dürfen.

Ein Klassiker, den Viele sicher auch vom Sehen oder vom Hören-Sagen kennen, ist „Frisch Gekacktes“ im Angebot einer Metzgerei.

Mahlzeit.

Bildnachweis: Angebot einer örtlichen Pizzeria, das bei uns im Betrieb ausliegt.

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Geschrieben von

Martin Betzwieser

Personifizierter Ärger über Meinungsmanipulation, Kino- und Kabarattliebhaber

Martin Betzwieser

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