Stephan Hebel, Autor, Kommentator und ehemaliger Redakteur der Frankfurter Rundschau, legte ein knappes halbes Jahr vor der Bundestagswahl sein Buch "Mutter Blamage: Warum die Nation Angela Merkel und ihre Politik nicht braucht" vor. Seine These: Zwei Drittel der Wähler finden die Kanzlerin gut, weil sie sie ihre wahren Motive und Handlungen verdeckt. Ihre wahre Agenda sei "Wirtschaftsliberalismus light", sie entlaste die Unternehmen zu Lasten der Arbeitnehmer, die ständig Lohnverzicht leisten müssten. Die Umverteilung des Vermögens von unten nach oben spalte das Land. Privatisierung der Renten, Überwachungsstaat, mangelnde Bankenregulierung, diskriminierende Ausländer- und Asylpolitik, die interessengeleitete Außen- und Militärpolitik sind weitere Themen des Buches.
Am Sonntag, den 15. September stellte Stephan Hebel in einer Frankfurter Matinee, veranstaltet von den gemeinnützigen Vereinen Business Crime Control e.V. und KunstGesellschaft e.V., seine Thesen und sein Buch vor; er diskutierte mit dem Publikum und gab einige interessante und nachdenkliche Anregungen zu den bevorstehenden Wahlen im Bund und in Hessen. Es moderierte Ulrike Holler.
Der Frankfurter Radiosender Radio99Prozent war vor Ort, zeichnete die Veranstaltung auf und stellt sie im mp3-Format als Download zur Verfügung:
- Teil 1 - Gespräch mit Stephan Hebel (ca. 55 Minuten, ca. 31 MB)
- Teil 2 - Diskussionsrunde (ca. 51 Minuten, ca. 28 MB)
Weitere Aufzeichnungen von Veranstaltungen der Reihe Frankfurter Matinee:
- "Datenschutz - den gläsernen Menschen verhindern" mit Prof. Spiros Simitis: Teil 1 – Das Interview (ca. 1 Stunde, 14 Minuten) [ mp3 - 102 MB], Teil 2 – Die Publikumsdiskussion (ca. 41 Minuten) [mp3 - 58 MB]
- Zwei Jahre her, aber zur bevorstehenden hessischen Landtagswahl leider immer noch aktuell: Ausgekocht - hinter den Kulissen hessischer Machtpolitik mit Pitt von Bebenburg
- Ein Insider packt aus: Über die Probleme, die Reiche, Superreiche und Regierende mit ihrer Gesetzestreue haben mit Frank Wehrheim
- Wie käuflich ist die Republik - Regeln für den Lobbyismus mit Herbert Hönigsberger
- Ein Imperium macht Politik! Wie sich BILD als Volksstimme inszeniert mit Dr. Wolfgang Storz
- Mein Freund Maschmeyer - eine außergewöhnliche Belastung mit Hans Scharpf
- Menschenrechte im Spannungsfeld wirtschaftlicher und nationaler Interessen mit Annette Groth
Die "Frankfurter Matinee" ist eine Veranstaltungsreihe, die seit 2006 regelmäßig von den gemeinnützigen Vereinen Business Crime Control e.V. und KunstGesellschaft e.V. veranstaltet wird.
Kommentare 3
>"Warum die Nation usw…"<<
Wer braucht eigentlich die Nation?
Und wozu?
Stört Sie der Begriff oder das was damit als Inhalt gegeben ist?
Ich würde mich über Antworten auf die zwei Fragen freuen.
Wobei es mir schon mehr um den Inhalt als um den Begriff geht. (Ob ich grad ein Weinglas oder ein wine enjoyment tool benütze ist ja auch egal.)
Wenn Merkel für die Nation schlecht ist könnte ja die CDU für die Nation trotzdem gut sein. Das heisst aber noch nicht, dass die CDU für mich gut ist, nur mal als Beispiel.