Das Internet als Ausrede

Medienwandel (II) Die Sorge deutscher Verlage vor Konkurrenz durch Fernsehen und Internet bemäntelt Ideenlosigkeit und Demographie
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Wenn Jürgen Doetz sich zu Wort meldet, weiß man, dass wieder eine lobbyistisch aufgeblasene Diskussion losgeht. Der Mann hat in den siebziger Jahren bei Bernhard Vogel, dem damaligen CDU-Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz gelernt. Danach hat er sich zur Lebensaufgabe gemacht, als Chef des Lobbyverbandes VPRT das deutsche Privatfernsehen voranzutreiben.

Doetz will, ebenso wie die deutschen Zeitungsverleger, die Internetaktivitäten von ARD und ZDF in die Schranken weisen. Gerne schwärzt man sie bei der EU-Kommission an, die oftmals zu Recht verdächtigt wird, hierzulande etwas aus der Mode gekommenem neoliberalen Gedankengut anzuhängen. Bisher jedoch ist es vor europäischen Instanzen immer gelungen, das deutsche öffentlich-rechtliche System als