Im Ernst

Wir und die Anderen Wissenschaftlichkeit muss auch politisch wirksam sein
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Vor zwei Jahren veröffentlichte die Sozialwissenschhaftlerin Elisabeth Beck-Gernsheim den Titel Wir und die anderen. Darin beklagte sie die Rückständigkeit der deutschen Migrationsforschung. Bei uns herrsche Defizitorientierung und Betreuungsgestus vor. Die Perspektive der Migranten selbst sei völlig unterrepräsentiert. Das Normale, der vielfache individuelle Integrationserfolg sei kein Thema. Was für die Forschung gilt, gilt um so mehr für den publizistischen Raum: gefragt ist Exotik und Radau, nicht das Normale, sondern das Besondere.

Die Folgen sind aktuell zu besichtigen. Kaum forderten 50 Wissenschaftler "mehr Wissenschaftlichkeit im Migrationsdiskurs", da war sie auch schon fast völlig verschwunden. Christlichen und islamischen Fundamentalisten