„Ein Traum“

Im Gespräch Der Architekt Thomas M. Leitersdorf hat eine der größten Siedlungen im Westjordanland gebaut. Er sagt, Politik und Stadtplanung gehen nicht immer zusammen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2014

Der Freitag: Herr Leitersdorf, wie kamen Sie dazu, für die israelische Regierung Siedlungen zu planen?

Thomas M. Leitersdorf: Mitte der 70er Jahre habe ich einen Masterplan für die Entwicklung der touristischen Infrastruktur Israels erstellt. Dann meldete sich der Wohnungsbauminister, man suchte nach einer kompakteren Infrastruktur, Orte für einige Zehntausende, nicht für 15 Leute auf einem Hügel. Also habe ich Ma’ale Adumim geplant, das heute mit mehr als 35.000 Einwohnern zu den größten Siedlungsblöcken im Land gehört.

Wie lief das damals ab?

Die Siedlung befindet sich an der historischen Strecke von Tel Aviv, Jerusalem, Jericho und Amman – eine Ost-West-Verbindung. Der politische Gedanke war, den Raum entlang dieser Route zu entwicke