Armenische Opposition will Regierungschef stürzen: Auf dem Maidan in Jerewan

Armenien Der armenische Premierminister Ni­ko­la Pa­schin­jan soll endlich für den 2020 gegen Aserbaidschan verlorenen Krieg um Karabach büßen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2022
Polizisten und Oppositionelle treffen bei Protesten vor dem armenischen Außenministerium in der Hauptstadt Jerewan aufeinander
Polizisten und Oppositionelle treffen bei Protesten vor dem armenischen Außenministerium in der Hauptstadt Jerewan aufeinander

Foto: Itar-Tass/IMAGO

An jenem Sonntag Ende Mai hätte Charles Aznavour Geburtstag gehabt, an jenem Sonntag verhandelten in Brüssel Premier Nikola Paschinjan und Präsident Ilham Alijew über einen armenisch-aserbaidschanischen Frieden, also ging ich zum maidanartigen Protestcamp der nationalistischen armenischen Opposition auf die Jerewaner „Place de France“. Paschinjan, der im Herbst 2020 den zweiten Krieg um die von Aserbaidschan abgespaltene Armenier-Republik Bergkarabach verloren hatte, plauderte im April 2022 aus, dass Armenien mit Hinblick auf den künftigen Status von Karabach „die Erwartungen heruntergeschraubt“ habe. Seit 1. Mai suchte die (mehrheitlich verhasste) Opposition den „Verräter“ zu stürzen, mit täglichen Protesten und V