Ein konsistenter Mann

Europa In Portugal ist die Linke bunt und vielfältig. Hier konnte ich mit einem echten Stalinisten einen Kaffee trinken gehen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2020
Mancherorts in Portugal weht sie noch, die alte Fahne des Kommunismus
Mancherorts in Portugal weht sie noch, die alte Fahne des Kommunismus

Foto: Miguel Villagran/Getty Images

In einer grauen Vorzeit, als man noch in einen Billigflieger springen konnte, um mit dem langjährigen Chef der pro-albanischen portugiesischen Stalinisten auf einen Kaffee zu gehen, also in diesem Winter, tat ich genau das. Ich kam aus Lissabons Zentrum, und am metallischen Bahnhof der reizlosen Vorstadt Alverca empfing mich Eduardo Pires, 72 Jahre alt, gelernter Thermodynamik-Ingenieur, und fuhr mich in eine nüchterne Großkonditorei. Er trug einen graubraunen Trenchcoat und argumentierte messerscharf.

Wer nun einwendet, ein marginaleres Thema hätte ich mir nicht aussuchen können, dem widerspreche ich ein bisschen. An Portugal ist faszinierend, dass man hier die wohl vielfältigste Linke Europas findet. Während Rechtspopulismus keine Rolle spielt, ist das l