Zu Besuch bei Kasachstans Uiguren

Reportage Umerziehungslager im Nachbarland China halten die Uiguren im kasachischen Ort Dardamty für eine Übertreibung und „westliche Provokation“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2022

Im Osten Kasachstans, an der Grenze zur chinesischen Uiguren-Region Xinjiang, liegt der sogenannte Uigurische Landkreis. 58 Prozent der Einwohner sind ethnische Uiguren, 37.000 der etwa 225.000 Uiguren in Kasachstan. Der Bericht, den UN-Sonderberichterstatterin Michelle Bachelet an ihrem letzten Arbeitstag vorgestellt hatte, prangert Umerziehungslager und Unterdrückung von Uiguren in Xinjiang an, der UN-Menschenrechtsrat lehnte es aber im Oktober mit 19 zu 17 Stimmen ab, darüber auch nur zu debattieren. Ich wollte hören, was Uiguren im vergleichsweise freien Kasachstan sagen.

Die einzige Möglichkeit, mit Hotelübernachtung hinzukommen, war der Bäderbus nach „Tschundscha – Heiße Quellen“. Tschundscha ist der Hauptort des uigurischen Landkre