Der letzte Weg

Armenbegräbnis Die Zahl der von Behörden beauftragten Beerdigungen steigt – ein Zeichen für Vereinsamung und wachsende Armut. Wie läuft so etwas ab? Ein Besuch in Düsseldorf
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2018
Der letzte Weg

Illustration: der Freitag

Er starb an einem Samstag oder Sonntag. Zu welcher Uhrzeit, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich ist er friedlich eingeschlafen, möglicherweise dauerte sein Ringen mit dem Tod auch länger. Das konnte die Polizei nicht sagen, als sie E. an einem Dienstag tot in seiner Düsseldorfer Einzimmerwohnung barg, nachdem seine Nachbarin Berta Wende ihn gefunden hatte. Ihr war aufgefallen, dass kein Zigarettenrauch mehr durch den Hausflur zog. Außerdem war E. seit Tagen nicht mehr aus seiner Wohnung gekommen.

Noch eine Woche zuvor hatte die Nachbarin ihn auf dem Balkon stöhnen hören. „Damals dachte ich, er sei vielleicht wieder einmal betrunken“, sagt sie. Irgendwann hätte sie begonnen, sich Sorgen zu machen, und habe über eine Feuerleiter in E.s Wohnung