Die Spur des Hasses

Rostock-Lichtenhagen Der 25. Jahrestag des Pogroms findet vor einer Bundestagswahl statt, bei der die AfD sicher einziehen wird. Wer Rassismus als Ost-Phänomen abtun möchte, liegt falsch
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Das Sonnenblumenhaus, der Mob, hunderte Rechtsextreme, die die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber attackierten. Und Polizisten, die tatenlos zuschauten. Es sind Bilder, die man nicht vergisst. Tagelang berichtete das Fernsehen im August 1992 live über die rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen. Man konnte dabei zusehen, wie verängstigte Flüchtlinge mit Bussen evakuiert wurden. Auch danach löste sich die tobende Menge nicht auf, sondern wandte sich dem nächsten Angriffsziel zu, einem Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter. Als die Rechtsextremen das Haus anzündeten, zog die Polizei ab und lieferte die Bewohner den Angreifern aus. Es grenzte an ein Wunder, dass es keine Toten gab.

Vorausgegangen war dem Pogrom eine b