„Sonst sind wir in Weimar“

Interview Der Politikwissenschaftler Hans Vorländer sagt, Pegida war der Startschuss für den Rechtspopulismus, der sich mit der AfD in ganz Deutschland verfestigt hat
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„Der Staat muss sein Gewaltmonopol durchsetzen“
„Der Staat muss sein Gewaltmonopol durchsetzen“

Foto: Odd Andersen/AFP/Getty Images

Der Freitag: Herr Vorländer, wie bewerten Sie die rechtsextremen Ausschreitungen in Chemnitz?

Hans Vorländer: Es ist eine neue Stufe der Eskalation von Auseinandersetzungen auf der Straße. Der Staat muss sein Gewaltmonopol durchsetzen. Sonst sind wir in Weimar.

Es war zu wenig Polizei vor Ort, warum wurde der Aufmarsch, der am Montag stattfand, von den Behörden so unterschätzt?

Das kann ich nicht wirklich beurteilen. Hinweise vom Verfassungsschutz soll es ja gegeben haben. Doch scheint es zumindest gelungen, Personalien festzustellen von Personen, die den Hitlergruß zeigten oder volksverhetzende Parolen riefen.

Wie bewerten Sie den Umgang der Politik mit den Ereignissen?

Es ist gut, dass Ministerpräsident Michael Kretschmer und Innenminister Roland Wöller