Jugendwahn

Berliner Abende Kolumne
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Der Sommer geht, die Vögel ziehen dahin, die Fliegen kleben benommen an der Wand, bevor sie zappelnd aufs Fensterbrett fallen. Keiner hat Spaß am beginnenden Herbst, und auch ich möchte noch einmal den vielleicht letzten Sommerabend genießen. Statt mit dem Bus bis vor die Haustür zu fahren, wie es in meiner faulen Natur liegt, steige ich am Friedrichshain aus und gehe durch den Park. Ich freue mich auf den Duft von Holzkohle und Grillfleisch, den Klang von Gitarrenmusik und das Lachen der Jugend, das mich schmerzhaft an mein eigenes, verrottendes Dasein erinnert. Noch einmal jung sein! Die Sehnsucht lebt laut.

Es ist stockfinster, die Laternen sind kaputtgeworfen. Ich falle über einen jungen Mann, der in einer Pfütze aus Erbrochenem, Alkohol oder einer Mis