Von Hartz getrieben

Bewegung im Osten Die Montagsdemonstranten von damals sind die Arbeitslosen von heute
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Dreiundvierzig Jahre geben nichts her. Der Tag des Mauerbaus wird erst im August 2006, wenige Wochen vor der Bundestagswahl, wieder zünftig gefeiert werden. Überwiegend folkoristisch, wie es sich bewährt hat - ein bisschen Ulbrichts Fistellüge, ein Stündchen Grusel zwischen Sofakissen mit Guido Knopp, etwas gelangweilte Empörung auf Stadtbezirksebene, dass es an geeigneten Denkmälern mangele, eine routinierte Andacht im Reichstag und eine Rangelei mit einem "Maueropfer", weil die PDS irgendwo einen Kranz abwerfen will ("Beleidigung jener, die..."). Danach ist wieder fünf Jahre Ruhe. Und dann ist schon ein halbes Jahrhundert vergangen, seit die DDR zum "Antifaschistischen Schutzwall" griff, gegen den sie reichlich später selber lief und zerschmet