Aufklärer im Dienst

Porträt Stephan Kramer ist der neue Chef des skandalgebeutelten Thüringer Verfassungsschutzes. Kann er die Behörde reformieren?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2015
Kramer nimmt kein Blatt vor den Mund, eine nützliche Eigenschaft im neuen Job
Kramer nimmt kein Blatt vor den Mund, eine nützliche Eigenschaft im neuen Job

Foto: Karina Hessland/Imago

Mangelnden Optimismus kann man Stephan Kramer bestimmt nicht vorwerfen. „Wenn jemand am tiefsten Punkt angekommen und unbestreitbar im Sumpf steckt, dann ist es der Thüringer Verfassungsschutz nach der NSU-Affäre. Ich sage aber auch: Gerade weil es so schlimm ist, ist das die Chance für einen Neuanfang. Wir versuchen, einen neuen Geist hineinzubekommen.“ Es sind deutliche Worte – vom neuen Chef des Geheimdienstes. In dieser Woche hat der 47-Jährige seine Arbeit begonnen. Es ist eine äußerst ungewöhnliche Personalie: Kramer war jahrelang Generalsekretär des Zentralrats der Juden. Und er hat früher die Abschaffung des Geheimdienstes gefordert. Jetzt will er ihn besser machen.

Beim Gespräch in einem Berliner Café wirkt Kr