Kollaps der Pizzaboten

Lieferservice Immer mehr Menschen ordern ihr Menü per App aus dem Restaurant nach Hause oder ins Büro. Das Geschäftsmodell boomt – auf dem Rücken der Fahrradkuriere
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2017
„Wir beobachten eine belastende, stressreiche Tätigkeit, die an Selbstausbeutung grenzt“
„Wir beobachten eine belastende, stressreiche Tätigkeit, die an Selbstausbeutung grenzt“

Foto: Christian Mang/Imago

Das Mittagessen kommt mit 30 Stundenkilometern in der pinken Thermobox. Moritz Weger* trägt sie auf dem Rücken, während er auf seinem Mountainbike durch die Kölner Innenstadt rast. Der Kurier des Lieferservices Foodora weiß, dass ein Teil seines Gehalts davon abhängt. Kaum hat er geliefert, vibriert sein Handy, zeigt den nächsten Auftrag an. „Im Verlauf einer Schicht kann man von einem Ende der Stadt zum anderen geschickt werden“, sagt er. Dutzende Kilometer legt Weger, 32, so täglich zurück. Der Algorithmus einer Smartphone-App soll für eine permanente Auslastung sorgen. Das Problem: Von den neun bis zehn Euro pro Stunde, die Foodora ihm erfolgsabhängig zahlt, trage er Reparatur- und Verschleißkosten. Ein Drittel sein