Jenseits der Fahrpläne

Im Kino Tom McCarthys "Station Agent" erzählt mit Witz und Melancholie vom paradoxen Glück unerwünschter Bekanntschaften
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Der wesentliche Unterschied zwischen dem Verreisen in Zügen und deren bloßer Beobachtung besteht darin, dass sich bei Letzterem der Umstand lästiger Gesellschaft und unliebsamer Zufallsbekanntschaften vermeiden lässt. Kein Wunder also, dass die Kunst des Zugbeobachtens längst zum Hobby von Eigenbrötlern und Einzelgängern geworden ist. Trainspotter, wie diese Kundschafter des Schienenstrangs genannt werden, bevorzugen Zurückgezogenheit und Ruhe, ihre Leidenschaft besteht in der Kontemplation vorüberratternder Eisenbahnen und dem Schmökern von Fahrplänen. Der amerikanische Schauspieler Tom McCarthy hat in der Eigenwilligkeit dieser Subkultur den Aufhänger für sein Regiedebüt Station Agent gefunden, in dem er eine eigenwill