Faserspuren am Hals

Der Fall des Regierungsberaters Marco Biagi Zwei Tote, eine "Erselbstmordung" und eine gelöschte Geheimdatei
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Morde und Selbstmorde stimulieren die Phantasie. Und wenn solche gewaltsamen Todesfälle im Kontext politischer Ereignisse auftreten, drängen sich Spekulationen auf. Italien ist in diesem Frühjahr zum Schauplatz eines Mordes und eines vorgetäuschten Selbstmordes geworden, die in einem direkten Bezug zu andauernden innenpolitischen Konflikten stehen. Manchmal scheint es, als seien beide Fälle durch unsichtbare Fäden miteinander verknüpft.

Es geschah direkt vor seinem Haus in Bologna, am Abend des 19. März wurde dort der Wirtschaftswissenschaftler Marco Biagi, ein Berater des Arbeitsministers, bei der Rückkehr von einer Fahrradtour erschossen. Die Täter flüchteten zu Fuß und ließen einen Motorroller zurück. Aus Regierungskre