„Wie eine Selbsttherapie“

Interview Eigentlich wollte die Psychoanalytikerin Ofra Bloch einen Film über die Deutschen und den Holocaust drehen. Heraus kam „Afterward“, mit einer Brücke zum Nahost-Konflikt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2021
„Wie eine Selbsttherapie“

Foto: Vincent Tullo für der Freitag

Mit ihrem Dokumentarfilm Afterward (2019) taucht die israelisch-amerikanische Psychoanalytikerin Ofra Bloch in Täter-Opfer-Beziehungen und Traumata bei Deutschen, Israelis und Palästinenser:innen ein. Das Interview mit der 70-Jährigen findet standesgemäß auf einer Couch in ihrer Praxis auf der Upper West Side in New York statt.

der Freitag: Frau Bloch, in „Afterward“ lassen Sie einfließen, Sie hätten eigentlich Filmemacherin werden wollen, stattdessen aber den Beruf Psychoalanytikerin gewählt. Wie kam es dazu?

Ofra Bloch: Beide zogen mich gleichermaßen an. Denn sie erfordern dasselbe Werkzeug und dieselben Fähigkeiten. Hinter der Kamera zu stehen und hier in der Psychoanalytikerpraxis zu sitzen und zuzuhören, ist schon sehr &