»Das Leben endet - die Liebe nicht«

Prinzessin Diana und ihr soziales Vermächtnis

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Gut 20 Jahre ist es her, dass Prinzessin Diana bei einem Autounfall in Paris tödlich verunglückte und trotz der langen Zeit, die seit damals vergangen ist, blieb sie Vielen in Erinnerung auch als Prinzessin des Volkes, die sich wie kaum eine Zweite ihres Standes für soziale Zwecke engagierte.

Beispiel Obdachlosigkeit: Es war eines der ersten sozialen Themen, denen sich Prinzessin Diana Ende der 80iger Jahre widmete. Sie wagte sich in eines der berüchtigsten Viertel Londons um herauszufinden, wie das Leben auf der Straße wirklich aussieht. "Sie hat mich geweckt - ich liebe sie" - sagt ein jüngerer Obdachloser über die Begegnung mit Diana damals. https://www.youtube.com/watch?v=QEURhqGyETs&t=2m40s

Die klare Sprache, die Diana benutzte, trug ihr nicht nur Beifall ein. Angesichts von Etatkürzungen fühlte sich die Regierung kritisiert, das aber gehöre sich nicht für ein Mitglied des Königshauses, verurteilte ein Abgeordneter Diana´s Reden zur Obdachlosigkeit junger Menschen.

Unbequem den Reichen gegenüber

Die Rede, die sie über Obdachlosigkeit gehalten hat, erreichte sogar das Parlament und sie wurde beschuldigt, die königliche Familie in die Politik mit reinzuziehen. "In einer ruhigen entschlossenen Weise war sie mutig, sie hätte das heiße Thema auch jederzeit fallen lassen können" - doch sie machte weiter. "So verändert man die Welt - aufstehen und Farbe bekennen", erinnert sich Victor Adebowale, Leiter der britischen Obdachloseneinrichtung "Center Point" an Diana´s Engagement damals.

--> https://www.youtube.com/watch?v=QEURhqGyETs&t=4m15s

Kampf gegen Aids

Auch in der Aidshilfe war Diana sehr aktiv. Ende der 80iger Jahre wurden Homosexuelle beschuldigt das damals noch sehr tödliche Aids-Virus zu verbreiten. Viel Diskriminierung mussten die Betroffenen damals aushalten.

Ian Walker - Therapeut in einer Aidsklinik erinnert sich: "Die Menschen hatten eine Riesen-Angst, sich mit HIV anzustecken. Viele erzählten, wie sie ihre Diagnose erfuhren und sie niemand mehr berührte. Die Leute trugen Masken und Gummihandschuhe und man hörte von Zahnärzten, die sich vor der Behandlung eine Art Raumfahrtanzug anlegten." (Quelle: ARD).

1987 - als die Angst vor Kontakten mit Aidspatienten ihren Höhepunkt erreicht hatte, besuchte die Prinzessin die einzige spezielle Aidsstation im vereinigten Königreich.

Anne Beckwith-Smith - eine Hofdame schildert ihre Eindrücke von damals: "Diana betrat den Raum und da war ein Herr und sie tat was sie immer tat, sie schüttelte ihm einfach die Hand. Und dieses Bild ging um die ganze Welt.

Furcht genommen

"Sie hat die ganze Furcht mit diesem einen Händedruck ausgelöscht", erinnern sich einstige Weggefährten.

--> https://www.youtube.com/watch?v=QEURhqGyETs&t=5m36s

Das Herzstück der Aids-Epedidemie in Großbritannien war damals das London Light House. Es kümmerte sich um die Kranken und die Sterbenden. Ian Walker: "Ich war Therapeut am London Lighthouse und die Zahl der Todesfälle war einfach erbarmungslos. Man wusste nie, wem man am nächsten Tag noch lebend antreffen würde.

Heldin des London Lighthouse

Die Prinzessin wurde die Heldin des London Lighthouse. Sie unterstützte es öffentlich und besuchte regelmäßig Patienten oft in ihrer privaten Zeit.

Gerard McGrath: "Wenn sie den Raum betrat, war das, als ob sie leuchtete. Sie strahlte, wenn sie lächelte. Ich mag wie ein Schmeichler klingen, aber es war wirklich so. Ich bin kein Royalist, aber sie war die Ausnahme.

https://www.youtube.com/watch?v=QEURhqGyETs&t=5m36s

Elton John

Sir Elton John war ein Freund von Prinzessin Diana. Wie sie beteiligte er sich an Aids-Kampagnen, die die Wahrnehmung der Krankheit veränderten. Prinz Harry, traf Elton John im London Light House um mehr von der Arbeit seiner Mutter zu erfahren.

Elton John sagt: "Aids wurde als eine Homosexuellen Krankheit betrachtet. Wenn dann eine Frau aus der königlichen Familie kam, die helfen wollte, war das ein unglaubliches Geschenk".

Gemeinsam betrachten sie die Fotos von damals. "Die Realität war aussichtslos - dennoch lachen alle auf dem Foto", bemerkt Harry und ja - "Ihretwegen". heißt es aus der Runde. Ian Walker und andere Freunde von damals saßen dabei.

"Sie besaß Energie, sie strahlte", erinnert sich Elton John an seine gute Freundin von damals. "Auf jedem Foto von ihr hat sie ein wunderbares Lächeln", schwärmt er. Sie hatte diese "unglaubliche Fähigkeit, Menschen das Gefühl zu vermitteln - am Ende wird alles gut ausgehen" und er habe nicht viele solcher Menschen kennengelernt. "Diana konnte einen Raum betreten und allen Menschen das Gefühl vermitteln, alles ist ganz großartig", berichtet Elton John.

--> https://www.youtube.com/watch?v=QEURhqGyETs&t=8m18s

Prinz William

Diana´s Sohn William - heute selbst auch Vater von zwei Kindern erinnert sich an ein letztes Telefonat mit seiner Mutter. Sie rief aus Paris an und sie sprachen leider nur sehr kurz miteinder. Bis heute bereut er dieses kurze Telefonat. Was hätte er ihr alles noch sagen wollen, hätte er gewußt, was passiert.

Ergreifende ARD-Doku: --> Eingebetteter Medieninhalt

Vermächtnis

Weltweit gibt es eine Generation, die Diana kaum kennt. Erst dieser Tage schrieb mir ein guter Freund bei Facebook, dass er sich nie so richtig mit Diana beschäftigt habe, er erst jetzt und durch die aktuellen Veröffentlichungen davon erfuhr und so dann feststellte, was für eine großartige Frau Diana doch war und ich finde, auch die jüngeren Menschen sollten Diana noch besser kennenlernen, denn was sie tat, ist und bleibt beispiellos und vorbildhaft.

Princess of Humanity

Diana wurde nur 36 Jahre alt - hatte in ihrem kurzen Leben aber schon viel erreicht. Das Verbot der Landminen zum Beispiel ist auch ihr Verdienst. Es geht auf ihr öffentliches Engagement zurück, der Aufschrei damals ist vielen noch bekannt und trotz aller Trauer - Ihr Vermächtnis lebt weiter. Ihr rastloses Engagement für die Ärmsten der Welt - wie auch ihre Mitwirkung in der Aids- und Obdachlosenhilfe wird von ihren Söhnen heute weitergeführt. William zum Beispiel engagiert sich unter anderem für den Bau von Obdachlosenunterkünften und für den Schutz von Kindern - Themen, die auch seiner Mutter sehr wichtig waren.

"Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen", hat Albert Schweitzer mal gesagt.

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Im Gedenken an eine beherzte Seele und an das, was sie am meisten verköperte - NÄCHSTENLIEBE!

Eingebetteter Medieninhalt

(Lesung zum Todestag von Prinzessin Diana - Nachbericht)

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Geschrieben von

Max Bryan

Blogger & Bürgerreporter | Gesellschaft & Soziales

Max Bryan

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