Warum Obdachlose keine Wohnung finden

Hamburg - Rex sucht Schlafplatz

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Rex ist auf der Suche nach einem Schlafplatz und er hofft auf eine ruhigen Ort in den Straßen Hamburgs. Die Wohnungsgesellschaften wollen ihm keine Wohnung geben, weil sie glauben, dass er "sozial überhaupt gar nicht befähigt ist, eine Wohnung zu halten". Es fehlt am Vertrauen, denn "Sie waren ja so lange schon obdachlos, warum wollen sie jetzt plötzlich wieder eine Wohnung haben?". Diese und andere Sprüche musste sich der Langzeit-Obdachlose schon anhören und als ob das nicht schon genug wäre, kämpft der Wohnungslose in seinem schwierigen Alltag auch noch mit den Widrigkeiten seiner Behinderung. Rex hat nur noch ein Bein und läuft auf Krücken, bei vollem Gepäck.

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Am Ende dieses Clips heißt es: "Und ich sehe nur Dich und sonst nichts um Dich herum"

Und diesen Satz hatte ich schon einmal gebraucht, damals, als ich selbst noch mit dem Fahrrad unterwegs war und es Leute gab, die in mir nur den Menschen und nicht die Armut um mich herum sahen. Ich sollte meine Chance bekommen, beweisen zu können, dass es mir ernst ist, mit dem Halten einer Wohnung und dem Befolgen von Regeln und Strukturen.

Diese Wohnungsgesellschaften, die Rex nur deshalb ausgrenzen, weil die Armut ihm offen anhängt, haben kein Vertrauen in den Menschen an sich. Wenn Sie nur einen Moment lang die Attribute seiner Armut ausblenden könnten, sie hinter die Fassade schauen und darin einen Menschen entdecken, der sein Leben lang nur Pech hatte, dann würden sie von sich aus darauf kommen, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient und mancher auch eine Dritte, eine Vierte, egal wie oft - höre nie auf Chancen zu vergeben - das wünsche ich mir.

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Geschrieben von

Max Bryan

Blogger & Bürgerreporter | Gesellschaft & Soziales

Max Bryan

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